CIRCUS OF FOOLS - Raise The Curtain
Mehr über Circus Of Fools
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- 7Hard / Membran
- Release:
- 24.06.2015
- Bushido (The Path Of The Warrior)
- Walking The Fine Line
- Visions Fade
- Reinstate
- Roll The Dice
- The March Of The Puppets
- Elysium
- Halo Lights
- Rome In Flames
- Salomé
- Rebel Clown Army
- Intermezzo
- Rasputin (The Implementation Of Serenity)
Großer Zirkus, große Wirkung? Zumindest auf Platte nicht...
Musical-Fans werden dieses Phänomen kennen: Kauft man die Begleitmusik zu einer fantastischen Show und genießt den auditiven Inhalt auf der heimischen Couch ein weiteres Mal, bewahrt man zwar noch einige Bilder der Bühnenperformance, muss aber auch feststellen, dass der Zauber der Live-Darbietung absolut nicht mehr erreicht werden kann. Inwieweit dies auch auf die Mannschaft von CIRCUS OF FOOLS zutrifft, kann man wohl erst bewerten, wenn man eine der üppigen Shows der Süddeutschen miterlebt hat. Doch bei Elementen wie Jonglage und Tänzern kann man sich vorstellen, dass eine Menge Theater auf der Bühne geboten ist, sobald CIRCUS OF FOOLS entert.
Hört man indes die Songs der neuen Scheibe, fehlen diese visuellen Elemente einfach, um vielleicht etwas zu entfesseln, das der kompositorische Teil alleine nicht bieten kann. Irgendwo in den entfernen Regionen von LACRIMOSA zelebriert der Zirkus eine recht lebendige Form des Gothic-Sounds, dessen Hauptbestandteil die bombastisch inszenierte Dramaturgie der einzelnen Sequenzen ist. Das Flüstern von CRADLE OF FILTH-Dani im Gedächtnis, die Songs von THEATRE OF TRAGEDY im Kopf, das symphonische Moment mancher Female-Fronted-Kapelle in Erinnerung - all diese Komponenten wollen auf "Raise The Curtain" vereint werden.
Doch nachdem der Vorhang erst einmal gefallen ist, gibt es einiges an Biederkost zu ertragen. Die Songs wollen melodisch sein, die Melodien zünden aber nicht. Und auch Abwechslung ist ein Thema, so dass alle Nuancen des düsteren Metals auch für "Raise The Curtain" berücksichtigt wurden. Doch der Fluss im Songwriting wirkt gestört, viele Phasen erscheinen wie Stückwerk, und da nur selten auch mal etwas hängen bleibt, obschon CIRCUS OF FOOLS sicherlich keine komplexen Strukturen pflegt, verliert man bereits den Faden, bevor man ihn überhaupt aufgegriffen hat. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, so zum Beispiel das starke 'Reinstate' oder das einprägsame 'Halo Lights' - aber mehr als eben diese Ausnahmen sind es nicht, die auf "Raise The Curtain" etwas bewegen. Vielleicht ist die Wirkung eine andere, wenn man das komplette Programm auch mit seinen visuellen Aspekten genießen kann. Entertainment für die Ohren ausschließlich kann die Band auf ihrem neuen Release aber nicht gewährleisten!
Anspieltipps: Reinstate, Halo Lights
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes