CIVIL WAR - Gods & Generals
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2015
Mehr über Civil War
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 08.05.2015
- War Of The World
- Bay Of Pig
- Braveheart
- The Mad Piper
- USS Monitor
- Tears From The North
- Admiral Over The Oceans
- Back To Iwo Jima
- Schindler's Ark
- Gods & Generals
Befreiungsaktion
Vor rund drei Jahren ging ein ordentlicher Ruck durch das SABATON-Lager, als gleich vier Mitstreiter das Feld räumen und zusehen mussten, wie sie ab diesem Zeitpunkt ihre Brötchen verdienen sollten. Doch die Jungs machten Nägel mit Köpfen, verpflichteten ex-ASTRAL DOORS-Trällerstimmchen Johansson und gingen als CIVIL WAR neu ins Rennen. Das Endergebnis "The Killer Angels" konnte sich durchaus hören lassen, auch wenn gewisse Parallelen zu Broden und Co. logischerweise nicht von der Hand zu weisen waren. Doch anstatt wieder die Suppe vom Vortag aufzuwärmen, sorgte Johnsson für das gewisse Extra in der Mannschaft, die, wie könnte es anders sein, im europäischen Power Metal mit altbekannter Kriegsthematik und keyboardlastigem Pathos beheimatet ist. Auch wenn sich bei einigen jetzt die Fußnägel kräuseln sollten, macht CIVIL WAR auch auf Album Nummer zwei nicht die schlechteste Figur. "Gods & Generals" ist in Anlehnung an Jeff Shaaras Historienroman über den Amerikanischen Bürgerkrieg nicht als bloße SABATON-/ASTRAL DOORS-Kopie zu verstehen und hält durchaus einige wohlklingende Überraschungen parat.
Zum einen wäre die tolle Produktion von Tägtgrens Peterchen zu nennen, der "Gods & Generals" zwar sehr viel Epik und Dramatik verleiht, im Vergleich dabei jedoch Wert auf einen warmen, nicht allzu aufgeblähten Sound legt. Zum anderen sind einige Ohrwürmer einfach nicht von der Hand zu weisen: Der Opener 'War Of The World' ist ein toller, dynamischer Einstieg, und mit dem gefühlsbeladenen Stampfer 'Bay Of Pigs' sowie dem schottisch angehauchten 'Mad Piper' hat man zusätzlich einige gute Songs im Repertoire, bei denen sich speziell Johansson auszeichen kann. Doch auch danach kann man Positives nicht leugnen: 'USS Monitor' ist eine kraftvolle Up-Tempo-Nummer, 'Admiral Over The Oceans' Euro Metal, wie man sich ihn vorstellt, und 'Schindler's Ark' ungemein abwechslungsreich und vielschichtig.
Mit dem nach vorne galoppierenden Titelstück beendet CIVIL WAR letztlich die zehnteilige Geschichtsstunde, die außer dem übertriebendem 'Tears From The North' und 'Braveheart' aufgrund des eher sperrigen Zuganges keinerlei größere Kritik aufkeimen lässt. Zugegeben, wirklich innovativ musizieren die Herrschaften nicht, und gewisse Parallelen der einstigen Hauptbands sind auch auf dem zweiten Album nicht von der Hand zu weisen. Doch im direkten Vergleich hat CIVIL WAR klar die Nase vorn, was zum einen an Johansson selbst, zum anderen jedoch am musikalischen Stillstand SABATONs liegt. Aus dem vollkommen überladenen, hochkitschigem Pathos-Korsett konnten sich zumindest Sundén und Co. vor drei Jahren einigermaßen befreien.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp