CLAYMORE, THE - Sygn
Mehr über Claymore, The
- Genre:
- Melodic Speed Metal / Power Metal
- Label:
- Black Bards Entertainment / Al!ve
- Release:
- 21.11.2008
- Angel's Assassination
- Slaine The Almighty
- Guardian Of Time
- Borderline
- Eternal Glory
- Sygn
- Soulseeker
- 27 Years
- Dawn On The Road
Vielseitige und eingängige Melodic-Power-Scheibe für Fans von Bruce Dickinson und den neueren HELLOWEEN-Werken.
Knapp drei Jahre haben sich die nordrhein-westfälischen Melodic-Power-Metaller von THE CLAYMORE Zeit gelassen, um den Nachfolger ihres gutklassigen Debütalbums "Monument" auszutüfteln. Dieser liegt nun vor, hört auf den Namen "Sygn" und präsentiert die Band leicht modifiziert, ihrem Stil aber dennoch treu. Aushängeschild der Band ist dabei weiterhin Sänger Andreas Grundmann, der eben nicht der übliche Melo-Speed-Jodler von der Stange ist, sondern mit seinem expressiven Gesang heraus sticht, wenn er auch - er wird's bald nimmer hören können - öfters mal so singt, als hätten die Westdeutschen tatsächlich einen gewissen Bruce Bruce (ex-SAMSON) ins Studio gebeten.
Das wird allerdings nicht bei allen Stücken so deutlich wie beim dynamisch-melodischen Opener 'The Angel's Assassination' oder dem darauf folgenden 'Slaine The Almighty', das im Refrain ein dezent folkiges Shanty-Feeling aufbaut, ansonsten sehr dramatisch arrangiert ist und das letzte Drittel mit einem modern klingenden Groove-Element aufpeppt. Die schwere, zeitgemäße Gitarrenarbeit wird vom gedrosselten 'Guardian Of Time' aufgegriffen, ohne THE CLAYMORE völlig aus dem traditionellen Fahrwasser zu entführen. Stilistisch werden Gedanken an HELLOWEENs "The Dark Ride"-Phase wach, was ich durchaus als Kompliment verstehe. Auch im weiteren Verlauf der Scheibe variiert das Quintett aus Castop-Rauxel geschickt, ohne sich zu verzetteln: Atmosphärisch und melancholisch bei 'Borderline', hackend bei 'Eternal Glory' oder in klassischer Melodic-Speed-Manier beim sehr schnellen Titelstück mit seinen experimentellen Momenten gegen Ende. Eine leicht kommerzielle Eingängigkeit begegnet uns bei 'Soulseeker', bevor das tolle '27 Years' und 'Dawn On The Road' das Album rockig und auf hohem Niveau ausklingen lassen.
So bleibt festzuhalten, dass "Sygn" eine Scheibe ist, die THE CLAYMORE auf hohem musikalischem Niveau, mit starker Produktion und kompositorisch gereift präsentiert. Abwechslungsreich ist das Album auch geworden, wobei Überraschungen eher im Detail zu suchen sind und ein Originalitätspreis nach wie vor nicht gewonnen werden kann. Wer jedoch auf gute, handgemachte Musik in der Schnittmenge aus neueren HELLOWEEN und Bruce Dickinsons Soloalben steht, der kann hier kaum was falsch machen.
Anspieltipps: 27 Years, Slaine The Almighty, Dawn On The Road
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle