CLEANBREAK - We Are The Fire
Mehr über Cleanbreak
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 11.10.2024
- Warrior's Anthem
- Never Gone
- Unbreakable
- Can't Lose Hope
- Breathless
- Deal With Yourself
- Love Again
- Bide Our Time
- Start To Breathe
- We Are The Fire
- Resilience In Our Souls
Melodische Stangenware trotz handwerklich hoher Qualität.
Hinter der Band bzw. dem Projekt CLEANBREAK steckt vor allem das Duo Mike Flyntz (Gitarre, RIOT V) und Sänger James Durbin, der sich seine ersten Sporen beim amerikanischen Talentwettbewerb "American Idol" verdiente und seitdem einige Rockalben seines italienischen Labels veredeln durfte. Darüber hinaus sind noch Tausendsassa Alessandro Del Vecchio (HARDLINE, EDGE OF FOREVER) an den Keys und Schlagzeuger Nicholas Papapicco, der unter anderem auch für Robin McAuley hinter der Schießbude sitzt, mit von der Partie. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Herrschaften handwerklich über jeden Zweifel erhaben sind. Flyntz packt sogar gelegentlich mal ein amtliches Riff aus und soliert zwar stets nur kurz, dafür aber gewitzt und höchst melodisch, während Durbin mit seinem klaren, aber immer kraftvollen Organ souverän durch die 44 Minuten führt. Er erinnert mich manchmal ein wenig an den legendären Dio oder auch Jorn Lande und hat in den härteren Momenten gar eine Russell-Allen-Schlagseite. In Verbindung mit der Musik werden bei mir auch Erinnerungen an Göran Edman oder Mike Vescera zu seligen MALMSTEEN-Zeiten wach. Alles keine schlechten Referenzen, die das zweite Album "We Are The Fire" doch wohl locker über die Ziellinie tragen sollten, oder?
Leider nicht ganz, denn der Melodic Metal klingt ein wenig nach Baukasten und lässt Tiefe und Überraschungsmomente vermissen. Richtige Mittelteile sind rar gesät, die meisten Enden kommen für alle überraschend und auch die zunächst zuckersüßen Refrains sind letztendlich klebrig und mit gehörig Glasur überzogen. Trotzdem besitzen die elf Songs eine angenehme Grundhärte und sind mal kraftvoll metallisch ('Bide Our Time', 'Warrior's Anthem'), mal lässig rockig ('Breathless', 'Never Gone'), mal melodisch stampfend ('Unbreakable', 'Start To Breathe') oder balladesk ('Love Again'). Das Quartett versucht somit durchaus, über die volle Distanz für Abwechslung zu sorgen, nur innerhalb der einzelnen Songs fehlt es an dringend notwendiger Dynamik. Schon nach wenigen Minuten hast du quasi alles gehört und weißt genau, wie es ausgeht. So rauscht die Scheibe leider ein wenig linear und ohne größere Ankerpunkte an mir vorbei. Das ist sehr schade, denn speziell im hinteren Bereich ziehen die Männer den Härtegrat noch einmal spürbar an und JUDAS PRIEST steht ihnen als musikalischer Pate mehrfach positiv zur Seite ('Resilience In Our Souls', 'We Are The Fire').
Insgesamt also ein hoch-melodisches Werk mit zahlreichen schmeichelnden Gesangsmelodien und butterweichen Harmonien, die durchaus schmecken, aber mich musikalischen Vielfraß nicht sättigen. "We Are The Fire" von CLEANBREAK kann jederzeit beim Autofahren, beim Arbeiten oder während der nächsten Grillparty rotieren, setzt aber wahrscheinlich auf dem komplett überfüllten Melodic-Markt leider kein Ausrufezeichen.
Anspieltipps: Bide Our Time, Breathless, We Are The Fire
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach