CLEANING WOMEN - U
Mehr über Cleaning Women
- Genre:
- Alternative
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Cobra Records / H'Art
- Release:
- 17.09.2010
- Quartarius
- Across The Void
- Nozeryu
- The Miner's Song
- Dead Birds Can't Fly
- u-235
- Oxygen Mask
- Scythians
Außergewöhnliche Klänge für ein ausgewähltes Publikum.
CLEANING WOMEN wollen um jeden Preis anders klingen, außergewöhnlich, vielleicht auch bewusst von der Masse distanziert und gewissermaßen auch unnahbar. Ausgehend vom zweiten Release, schlicht "U" betitelt, versteht man schnell, dass hier außerordentlich talentierte Musiker am Werke sind, die sich erneut auf eine Reise in einen musikalischen Kosmos begeben, der sowohl von völlig natürlichen Sounds getränkt wird, als auch den Weg durch Ambient-Klänge und weltliche Hintergründe sucht. Allerdings, und das ist der Kern dieser Platte: Angekommen sind CLEANING WOMEN auf ihrer musikalischen Expedition auch diesmal nicht!
Schwierig ist in diesem Fall vor allem das sehr kontrastreiche Programm auf "U". Während der Opener 'Quartarius" noch auf einem schleppenden Beat fußt und völlig nichtssagend vor sich hin plätschert, dürfen es in 'Across The Void' und dem ruhigen 'Nzeryu' bereits atmosphärische Klänge sein, die das oftmals erstaunte Ohr heimsuchen. Elektronik ist dabei entscheidend und mischt sich mit einer gewissen Harmonie, die warm und steril zugleich scheint. Doch was genau ist die Grundaussage dieser Songs?
Antworten auf diese Fragen sucht man bis zur letzten Note des ausladenden Schlusspunkts 'Scythians' vergeblich, wenngleich mit wachsender Spieldauer etwas mehr Leben in die Sache kommt. 'The Miner's Song' watet mit minimalistischen Folk-Anleihen auf, besitzt aber zumindest mal eine Hookline, die nicht ins Endlose wandert. Und auch das ruhige 'U-235' sowie das melodische 'Oxygen Mask' sind durchaus im ersten Versuch zugänglich, wollen aber auch nach mehreren Durchgängen nicht wirklich haften bleiben - obschon der Ansatz einer einprägsamen Melodie vorhanden ist.
Insofern gleicht die Scheibe eher einem undefinierten Experiment als einem homogenen Gesamtwerk. Viele Elemente, viele Ausrichtungen, aber gleichsam wenig Bleibendes. Das mag den Liebhaber weltlicher Klänge womöglich weniger stören, alleine schon wegen der Ideenvielfalt. Aber da "U" einfach kaum die Möglichkeit bietet, tiefer einzutauchen und mehr aufzusaugen , sind irgendwann auch die Grenzen erreicht. Interessant ist es allemal, was CLEANING WOMEN hier herantragen. Lohnenswert hingegen wird das Album lediglich für einen kleinen, ausgewählten Personenkreis sein!
Anspieltipps: Oxygen Mask, Scythians
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes