CLOVEN HOOF - Heathen Cross
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/24
Mehr über Cloven Hoof
- Genre:
- NWoBHM
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 31.05.2024
- Benediction
- Redeemer
- Do What Thou Wilt
- Last Man Standing
- Darkest Before The Dawn
- Vendetta
- Curse Of The Gypsy
- Frost And Fire
- Sabbat Stones
- The Summoning
Jungfräuliches Scheibchen der deutlich formverbesserten Briten.
Um CLOVEN HOOF ist es etwas still geworden. Nein, die Briten haben sich nicht aufgelöst, auch waren sie ja durchaus aktiv in den letzten Jahren. Aber von "Age Of Steel" war nicht nur ich etwas unterwältigt, und der Nachfolger "Time Assassin" ging überall etwas unter. Ich habe ihn zwar mittlerweile in der Sammlung stehen, aber zugegebenermaßen nicht allzu oft gehört. Dabei war die Band davor mit Alben wie "Resist Or Serve" und "Who Mourns For The Morning Star?" fraglos im Formhoch und konnte auch live total abräumen, zum Beispiel beim "Trveheim"-Festival 2017. Bei "Heathen Cross", dem bisher neunten vollwertigen Studioalbum, gibt es jetzt einen Paukenschlag: Statt dem hochklassigen George Call steigt kein anderer als der Tyrant, Mr. Harry Conklin persönlich, als neuer Sänger ein! Wir lieben ihn ja alle mit seiner Arbeit bei JAG PANZER, TITAN FORCE und SATAN'S HOST, aber jetzt bei einer absoluten Underground-Legende einzusteigen ist schon noch mal mutig. Mit großer Spannung erwarte ich hier Live-Auftritte! Hier wird es beim "Metaleros"-Festival ja bald eine Bayern-Premiere geben.
Wie auf dem Vor-Vorgänger-Album ist auch diesmal der Einfluss von IRON MAIDEN in der Gitarrenarbeit offensichtlich und überdeutlich zu hören. Allerdings wirkt es auf mich nicht mehr ganz so plagiierend wie zuvor. Die Einflüsse sind weniger dreist, man hat sich wieder auf die eigene Songwriting-Stärke von Lee Payne konzentriert - und Conklin zudem wirklich stimmige Songs auf den Leib geschneidert, die er mit seiner kraftvollen Stimme veredelt.
'Vendetta' könnte derweil auch auf der letzten JAG PANZER-Scheibe stehen, und auch diese war ja wirklich großartig. Der US-Metal-Einfluss, der bei der Band ja schon Ende der Achtziger hörbar war, ist definitiv nicht kleiner geworden. Wer also zwischen US Metal und IRON MAIDEN vom Sound her auf der Suche ist, der wird hier fündig werden. Eine gelungene Mischung! Dass Ash Baker von den Gitarren ans Schlagzeug gewechselt ist, ist übrigens schon ein ganz besonderer Move, der extrem gut funktioniert!
Die Produktion ist hochklassig - mit Mix und Mastering von Patrick W. Engel. Das Artwork ist mal wieder wirklich schön, bei High Roller Records aber auch Standard. Da es sich um eine veritable Hit-Scheibe handelt, kann ich sie allen Freunden von traditionellem Metal im Allgemeinen und IRON MAIDEN / CLOVEN HOOF / US-Metal im Speziellen bedenkenlos ans Herz legen. Vielleicht handelt es sich um das beste CLOVEN HOOF-Album seit "A Sultan's Ransom", aber das wird erst die Zeit zeigen. Das Niveau der Alben zwischen 2006 und 2017 wird jedenfalls wieder erreicht.
Anspieltipps: Last Man Standing, Darkest Before The Dawn, Vendetta.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer