CLUTCH - Book Of Bad Decisions
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2018
Mehr über Clutch
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Weathermaker Music (rough trade)
- Release:
- 08.09.2018
- Gimme The Keys
- Spirit Of '76
- Book Of Bad Decisions
- How To Shake Hands
- In Walks Barbarella
- Vision Quest
- Weird Times
- Emily Dickinson
- Sonic Counselor
- A Good Fire
- Ghoul Wrangler
- H
- Hot Bottom Feeder
- Paper & Strife
- Lorelei
Das coolste Album des Jahres
Die Karriere von CLUTCH hat für mich ja erst 24(!) Jahre nach Bandgründung mit dem zehnten(!) Studioalbum "Earth Rocker" anno 2013 so richtig begonnen. Alles was ich davor kannte, war mir zu sehr die Art von Stoner Rock, die bei mir nie so recht zündet. Mit "Earth Rocker" gelang den Amis eine Kurskorrektur, die mich dann total abgeholt hat. Der Sound wurde erdiger, die Songs kompakter und mit u. a. dem gigantischen Titelsong und 'The Face' gab es auch veritable Hits zu hören. "Psychic Warfare" setzte da im Jahr 2015 noch mal einen drauf und erschuf ein echtes Hitfeuerwerk, das auch heute noch gerne und regelmäßig seine Runden dreht.
Von daher habe ich "Book Of Bad Decisions" auch durchaus entgegengefiebert, erst recht nachdem das völlig fantastische 'How To Shake Hands' veröffentlicht wurde. Sowohl textlich als auch musikalisch ist das für mich ein absolut perfekter Song, für den wir wahrscheinlich Donald Trump dankbar sein müssen. Ich kann nur empfehlen, das großartige Video dazu zu sehen.
"Book Of Bad Decisions" ist jetzt nicht durchgehend auf diesem 11-Punkte-Niveau, es ist vielleicht auch nicht das beste Album des Jahres. Das coolste Album des Jahres ist es aber ganz sicher. Dabei sind die Grundzutaten denen von "Earth Rocker" und "Psychic Warfare" durchaus ähnlich, werden aber ergänzt durch ein paar Überraschungen, die man so nicht zwingend erwarten konnte.
Ganz weit vorne dabei ist das brillante 'In Walks Barbarella', wo die eingebauten Trompetenklänge so natürlich klingen, dass zumindest ich sofort begeistert mitswinge. Dabei verliert die Nummer nie ihre Rockvibes und verfügt zudem über einen echten Ohrwurmrefrain. Nicht weniger großartig sind die Tastentöne zu Beginn des folgenden 'Vision Quest', die wie eine Hommage an JERRY LEE LEWIS wirken. Auch hier habe ich keine Chance still zu sitzen. Meine Kollegen schauen irgendwo zwischen verwirrt und amüsiert, wenn ich auf meinem Bürostuhl rumhampele.
Bei 'Paper & Strife' hoffe ich ja, dass es sich textlich um eine Hommage des "The Office"-Charakters Dwight Schrute handelt. Wer sonst könnte der 'Regional Sales Man of the year' sein? Auch hier ist es die mitreißende Energie, die so hervorstechend ist. Beim starken 'Emily Dickinson' ist es vor allem das total relaxte Outro, das fasziniert.
Überhaupt ist die Produktion ein absoluter Knaller. Das Album klingt, als würden die Musiker direkt neben dir stehen. Alles ist sehr natürlich, detailverliebt, hat aber dennoch Druck und Dreck, Ecken und Kanten. So wünsche ich mir das.
Zwar haben sich unter die 15 Nummern mit 'H' oder 'Sonic Counselor' auch etwas weniger fantastische Songs geschlichen, aber auch die sind noch auf einem hohem Niveau, so dass "Book Of Bad Decisions" für mich knapp vor "Psychic Warfare" als bestes Album der Band durchs Ziel läuft.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk