CLUTCH - Strange Cousins From The West
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2009
Mehr über Clutch
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Weathermaker/Soulfood
- Release:
- 10.07.2009
- Motherless Child
- Struck Down
- 50,000 Unstoppable Watts
- Abraham Lincoln
- Minotaur
- The Amazing Kreskin
- Witchdoctor
- Let A Poor Man Be
- Freakonomics
- Algo Ha Cambiado
Furztrocken, heavy und total bodenständig - CLUTCH eben, so wie man sie liebt und wie sie polarisieren!
Eigentlich sind CLUTCH-Alben absolute Selbstläufer, die vom Stammpublikum ohne Diskussionen in den Einkaufskorb geladen und zu Hause genüsslich konsumiert werden. Die Band hat in den vergangenen Jahren einen derart eigenständigen, rotzig trockenen Sound kreiert und sich dabei sowas von clever vom Mainstream ferngehalten, dass man fast schon staunen muss, dass die Heavy-Rock-Marschrichtung in dieser Form von einem solch respektablem Erfolg gekrönt ist.
Mit "Strange Cousins From The West" geht das Wettrüsten mit der mittlerweile ziemlich schläfrigen Palm Springs-Konkurrenz in die nächste Runde. Und das auf einem gewohnt routinierten, musikalisch wieder sehr interessanten Niveau. Allerdings fällt den scharf gespitzten Lauschern relativ früh eine Besonderheit auf, die anfangs noch schwer einziordnen ist: CLUTCH haben auf "Strange Cousins From The West" keinen einzigen richtigen Hit platziert. Mit sturer Gelassenheit kämpft sich die Band von einem Wüstenriff zur nächsten relaxten Jam-Session, kreuzt hierbei die coolsten Breaks, haut sich gelegentlich den Tank mit beschwingten Rhythmen voll, um die Energie später wieder durch entspannte Stücke wie 'Let A Poor Man Be' oder das brillante 'Algo Ha Cambiado' zu kanalisieren.
Eingängigkeit ist indes nur ein gelegentlicher Wegbegleiter, der immer dann bemüht wird, wenn die Jungs mal etwas schneller auf den Punkt kommen wollen. 'Witchdoctor' und '50,000 Unstoppable Watts' (gleichzeitig die erste Auskopplung) gehen hier einen guten Weg, wenngleich sie sich gegen jegliche Form der kompositorischen Kommerzialisierung wehren. Und auch das schleppende 'Struck Down' sowie das deftig krachende 'Freakonomics' geben eine gute Figur ab, wenn es darum geht, die Highlights der aktuellen Albums herauszufiltern, und das selbstredend ohne Singalongs oder sonstigen Schnickschnack.
Daher kann man eigentlich schon nach dem ersten Durchlauf ein final anmutendes Zwischenresümee ziehen, dass sich später auch so bestätigen soll: CLUTCH machen weiterhin nur ihr Ding und lassen die Riffs sprechen - und das auch auf "Strange Cousins From The West" wieder mit einer Entschlossenheit, die in diesem Bereich ihresgleichen sucht. Auch wenn der frische Release nicht ganz so beeindruckend ist wie das psychedelische Vorgängerwerk "From Beale Street To Oblivion": Bei CLUTCH weiß man, was man hat. Und das ist auch anno 2009 sehr beruhigend!
Anspieltipps: Let A Poor Man Be, 50,000 Unstoppable Watts
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes