COLDBORN - Lingering Voidwards
Mehr über Coldborn
- Genre:
- Black Metal / Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Final Sacrifice Records
- Release:
- 01.12.2016
- The Call Of Death's Clarion
- In The Absence Of Light, Death Gazes
- In Solitude
- Lingering Voidwards
- Withered
Das Gesicht des Bösen - es ist genau hier!
Ein regelrechtes Schlachtfest richten diese Jungs aus Flandern an - und das zumeist in Zeitlupe. COLDBORN sucht zwischen Doom und Black Metal neue Extreme und ist auf einem guten Wege, sich für einen größeren Labeleinsatz zu bewerben. Die Nummern des Debütalbums sind ein Beispiel für Slow-Motion-Verrohung und schwarzmetallische Raserei in Personalunion und kombinieren das Kontrastwerk zu einer eindrucksvollen Show der wahrhaftigen Bösartigkeit. Kaum zu glauben daher, dass Mastermind Norgaath das Ganze im Alleingang komponiert und fertiggestellt hat.
Der gute Mann hat sich allerdings auch die nötige Zeit gelassen, den Sound von "Lingering Voidwards" langsam gedeihen zu lassen. Zwischen einer ganzen Reihe anderer Projekte hat er immer wieder den Stift in die Hand genommen und an dieser Scheibe gearbeitet, die in fünf meist überlangen Akten das Infernalischste bietet, dass der Benelux-Staat nach ENTHRONED und ANCIENT RITES auf die Beine gestellt hat. Die Songs schleppen sich voran, bevor individuell die garstigen Attacken eingepflanzt werden und die ultimative Verrohung initiieren. 'The Call Of Death's Clarion' geht in seinen zwölf Minuten noch als lupenreiner Doom-Track durch, bevor das wechselhafte Treiben in 'In The Absence Of Light, Death Gazes' und 'In Solitude' seinen Lauf nimmt. Die ständigen Tempovariationen sind dabei perfekt aufeinander abgestimmt, geben den Nummern sogar einen hymnischen Anstrich, der vor allem im Finish von 'In Solitude' epische Ausmaße nimmt.
Doch vor allem der vertonte Nihilismus, dieses abgrundtief Böse, das COLDBORN antreibt, ist der Kern des kompositorischen Erfolgs dieser Platte. Egal ob "Lingering Voidwards" seine gemeine Black-Metal-Fratze zeigt, das Todesblei sich seinen Weg bahnt oder eine tieftraurige Zwischensequenz den sphärischen Teil betont: Die Grundstimmung ist jederzeit finster und zehrt von dieser Boshaftigkeit, die alle fünf Tracks ausstrahlen.
Es wäre daher wünschenswert, dass sich Norgaath in Zukunft intensiver mit seinem neuen Projekt beschäftigt und gerne auch seine übrigen Bands ruhen lässt. Das Potenzial, das der Kerl bei COLDBORN ausschöpft, verlangt regelrecht nach einem intensiven Dauerbetrieb!
Anspieltipps: In The Absence Of Light, Death Gazes, In Solitude
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes