COMMUNIC - Where Echoes Gather
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2017
Mehr über Communic
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 27.10.2017
- The Pulse Of The Earth (Part 1 - The Magnetic Center)
- The Pulse Of The Earth (Part 2 - Impact Of The Wave)
- Where Echoes Gather (Part 1 - Beneath The Giant)
- Where Echoes Gather (Part 2 - The Underground Swine)
- Moondance
- Where History Lives
- Black Flag of Hate
- The Claws Of The Sea (Part 1 - Journey Into The Source)
- The Claws Of The Sea (Part 2 - The First Moment)
Ein Rückschritt?
Wow, "The Bottom Deep", das bisher letzte Album der norwegischen Progger COMMUNIC hat echt schon sechs Jahre auf dem Buckel. Ich erinnere mich noch gut an das Album, das eher gemischte Reaktionen hervorruf. Ich für meinen Teil konnte den Schritt in düsterere, traurigere und zeitgleich musikalisch etwas simplere Gefilde mit Freude mitgehen. Doch im Nachhinein verstehe ich auch die Kritiker, die die Einzigartigkeit der ersten beiden Traumalben vermissten. Mit dem fünften Werk "Where Echoes Gather" geht der Dreier, der 14 Jahre nach Gründung übrigens immer noch in Originalbesetzung unterwegs ist, wieder zwei Schritte zurück zu diesen Prog-Power-Wurzeln, die vor elf, beziehungsweise zwölf Jahren für Furore gesorgt haben.
Nach der offensichtlich erholsamen langen Pause gibt also nichts, was Bandkenner irgendwie überraschen könnte. Es herrscht ein hartes, rhythmisches und kreatives Instrumentenspiel, klagender klarer Gesang und 55 Minuten lang Metal vom feinsten. Dabei bestehen die neun neuen Songs eigentlich nur aus sechs Stücken, von denen drei in jeweils zwei Teile aufgeteilt wurden. Ein Schritt, den ich als brennender Fan von Longtracks überhaupt nicht nachvollziehen kann. Es hätte dem Album eine ganz eigene Struktur gegeben, hätte man die Songs ihrer natürlichen Form nicht beraubt.
So wirkt "Where Echoes Gather" zunächst etwas gleichförmig, strukturell wenig interessant. Interesse muss also die Musik wecken. Und das tut sie. Der Titelsong beispielweise zieht vor allem im zweiten Teil in den Bann. Qualitativ steht das Untergrundschwein den beiden ersten Gigantenscheiben nämlich in nichts nach. Der wunderbare Fistraise-Refrain bleibt mir lang im Ohr haften. Dass im Anschluss mit 'Moondance' eine Power-Ballade steht, die an "The Bottom Deep" erinnert, ist ein Glücksgriff, zumal mir der einfühlsame Gesang ein ums andere Mal eine Gänsehaut verpasst.
Dementgegen stehen mit dem ersten Zweiteiler 'The Pulse Of The Earth' und 'Where History Lives' auch zwei Songs auf dem Album, die ich entweder emotional noch nicht erschließen konnte oder die einfach an mir vorbei laufen. Klar, auch diese beiden kleinen Schwachpunkte sind ohne Frage gut gemacht, nur mir geben sie (bisher) noch nicht dieses COMMUNIC-Gefühl, das ich spüren will, wenn ich Oddleif Stenslands Stimme höre.
Da allerdings der harte Brecher 'Black Flag Of Hate' und das abschließende Epos 'The Claws Of The Sea' für "Where Echoes Gather" nochmal deutliche Pluspunkte sammeln, überwiegt das Gefühl, es mit einem weiteren tollen COMMUNIC-Album zu tun zu haben. Ich hätte mir ein wenig mehr "The Bottom Deep"-Atmosphäre gewünscht und ein wenig mehr Mut, aber auch Album Nummer fünf ist ein wunderschönes Werk geworden, dass auch nach fünf Durchläufen spannend bleibt und gleichzeitig genügend Widerhaken bietet, dass sich niemand drin verlieren muss. COMMUNIC eben.
Anspieltipps: Where Echoes Gather (Part 2 - The Underground Swine), Black Flag Of Hate, Moondance
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring