CONAN - Blood Eagle
Mehr über Conan
- Genre:
- Doom Metal / Drone
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 28.02.2014
- Crown Of Talons
- Total Conquest
- Foehammer
- Gravity Chasm
- Horns For Teeth
- Altar Of Grief
Was für ein grober Klotz!
Hier gibt es keine unnötigen stilistischen Ausflüge. Auf "Blood Eagle" präsentiert sich CONAN einmal mehr als sehr minimalistisch agierende Band in räudigem bis monströsem Klanggewand. Allerdings erscheint mir das den Klang nicht nur maßgeblich, sondern eigentlich ausschließlich bestimmende Geklampfe nicht ganz so tiefgestimmt und apathisch wie auf dem Vorgänger und Debütalbum (nach einigen EPs und einem von inzwischen zwei Split-Alben) "Monnos" von 2012. Da war es mehr ein Brodeln und Brummeln, jetzt ist es eher ein knarziges Dröhnen, das über den Hörer hereinbricht. Auch wenn "Blood Eagle" schon einen Tick weniger minimalistisch rüberkommt, besteht kein Zweifel daran, dass hier ein Ausflug in eine sehr karge, unwirtliche Landschaft unternommen wird.
Im Gegensatz zu vielen anderen Doom-Vertretern gibt es über die gesamte Spieldauer keine melodische Gitarre zu hören, es bleibt beim dumpfen, schleppenden Dröhnen. Das muss man mögen, aber wenn man sich darauf einlässt, ist ein intensives Hörerlebnis der Lohn für die "Höllenqualen". Die Vocals ordnen sich ganz klar unter und werden in Form eines verzerrten Hintergrundgeräuschs von "far away" eher als weiteres Klangelement und zudem recht sparsam eingesetzt.
"Blood Eagle" ist ein anstrengender Brocken, bei dem eher selten das Tempo mal angezogen wird, auch wenn eben diese Momente mehr Charme versprühen als das langsame, schleppende Gewalze. Songs mit solchen "Abgeh"-Passagen gehören dann auch zum Spannendsten, was diese Scheibe zu bieten hat. Da hätten wir zum einen 'Foehammer', bei dem tatsächlich munter zwischen verschiedenartigen, zum Teil etwas flotteren Riffs hin- und hergewechselt wird. Zudem ist das Video zu diesem Song in seiner visuellen Präsenz und der bizarren Motivwahl sehr eindrucksvoll geworden. Aber auch 'Gravity Chasm' kann überzeugen und besteht zumindest in den ersten Minuten aus einer einzigen treibenden, pumpenden Riffattacke, bei der man einen gewissen Headbang-Reflex kaum unterdrücken kann. Hätte die Band das gesamte Album auf dieser Basis aufgebaut, wäre sicherlich ein kraftstrotzender und mitreißenderer Koloss herausgekommen. Die monotone Midtempowalze kann jedoch auf Dauer auch ihren Reiz verlieren.
Es benötigt vielleicht einen gewissen masochistischen Touch, dieses Album komplett durchzuhören. Zumindest muss man sich von dem Gedanken an Abwechslungsreichtum und ausgefeilte Songstrukturen verabschieden, es regiert ein gleichbleibendes, rohes Gebratze, dessen monströser Klang zwar beeindruckt, aber auch das einzige echte Faszinosum der Platte darstellt. Doom / Drone in Reinkultur eben. Wer sich in diesem Bereich heimisch fühlt, wird CONAN viel abgewinnen können, wer Eingängigkeit und Variabilität schätzt, sollte hier tunlichst die Finger von lassen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer