COPPELIUS - Coppelius
Mehr über Coppelius
- Genre:
- Avantgarde
- Two Blind Eyes
- Phantom Of The Opera
- Coppelius
Aus Berlin stammen fünf junge Herren, die sich mit Klarinetten, Cello und Schlagzeug bewaffnet den Weg in unsere Gehörgänge ebnen wollen. Was optisch nach französischen Malern mit einer ausgeprägten Absinth-Neigung aussieht mündet musikalisch in einer bizarren Welt aus avantgardistischen Klängen, MAIDEN-Tendenzen und einem angenehmen, nie übertrieben wirkenden Mittelaltertouch. COPPELIUS kredenzen dem Hörer sowohl Coverversionen von IRON MAIDEN (wer zur Hölle braucht schon drei Gitarristen, wenn auch zwei Klarinetten das Riffing übernehmen können?) als auch Eigenkompositionen, die von der metallischen Ecke abrücken und ruhigere Töne anschlagen. Während das auf dem mir vorliegenden 3-Track-Demo gecoverte (fast-)instrumentelle "Phantom Of The Opera" jedoch eher einen Tick zu hektisch und holpernd wirkt, zeigen sich die wahren Stärken von COPPELIUS in dem brillianten Opener "Two Blind Eyes", der sehr atmosphärisch und gediegen entgegenschallt, gleichzeitig aber auch den avantgardistischen Aspekt nicht unter den Tisch fallen lässt. Zudem glänzt Sänger Max Coppela mit einer angenehmen Stimmlage, die sich irgendwo im breiten Spektrum zwischen Eric Fish (SUBWAY TO SALLY) und 'Ozzy ohne zusammengeklebte Zähne' befindet.
Fazit: Auch wenn sich bei drei präsentierten Songs noch nicht sonderlich viel über etwaige Stärken und Schwächen sagen lässt, haben COPPELIUS doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Freunde von avantgardistischer Musik mit ungewöhnlicher Instrumentalisierung mögen mit mir zusammen nach dem ersten Album Ausschau halten. Bis dahin kann man sich die Zeit auf jeden Fall mit der gradiosen offiziellen Homepage vertreiben, auf der man auch die Auflistung aller gespielten Konzerte seit 1803 ("Feierlichkeiten zur Identifikation des Morphiums" - ich sag dazu jetzt mal nichts...) einsehen kann. Daumen hoch: So macht Musik Spaß !
Anspieltipp: Two Blind Eyes
- Redakteur:
- Christian Debes
