COPPELIUS - Hertzmaschine
Mehr über Coppelius
- Genre:
- Steampunk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sony Music
- Release:
- 30.01.2015
- Tragisches Ende eines Luftpiraten
- Der Luftschiffharpunist
- Moor
- Harmonie
- Herzmaschine
- Sternenstaub
- Reise
- Ein Experimentq
- Glad To Be Dead
- Contenance
- Killers
- Es fiel ein Himmelstaue
- Des Bettlers Traum
- Black Is The Colour
- Der Musenkuß
- Konzert
Welcome To Steampunk-Hausen
Da ist sie wieder, die Berliner Spielmannstruppe von COPPELIUS. Fast zwei Jahre musste sich die stetig wachsende Fanschar gedulden, bis nun endlich der "Extrablatt"-Nachfolger "Hertzmaschine" in den Startlöchern steht. Neues, handgemachtes Kammercore-Material in bester COPPELIUS-Tradition mit nun zunehmender Steampunk-Affinität und Charakter, wer etwas anderes anno 2015 erwartet, wird enttäuscht. Doch wer will das schon? So reiht sich "Hertzmaschine" stilistisch nahtlos an seinen Vorgänger an und erzählt, wie bereits die vier Alben zuvor auch schon, abermals die abstrusesten Geschichten, entführt den Zuhörer mittels Kontrabass, Cello, Kontrabass und Cembalo in eine hoch atmosphärische Welt.
Ein Blick auf das Artwork und die Trackliste bestätigt die Vermutung, dass COPPELIUS auch heuer kreativ aus den Vollen schöpft. Von Luftschiffen über verrückte Wissenschaftler, bis hin zu Dampfmaschinen und Zahnrädern - die Herrschaften bedienen sich abermals einer Thematik, die für den Steampunk prädestiniert ist. Und musikalisch, wie bereits angedeutet, wird "Hertzmaschine" jenen Anklang finden, den bereits "Extrablatt" schon fand. Ruhige, verträumte Momente ('Harmonie', 'Sternenstaub', 'Contenance') wechseln sich gekonnt mit etwas flotteren Rockern der Marke 'Der Luftschiffharpunist', 'Moor' und 'Reise' ab, sodass tunlichst jegliche Langeweile im Keim erstickt wird. Ergänzt durch beispielsweise die vergangenheitsträchtige Eigeninterpretation von 'Killers', das etwas härtere 'Glad To Be Dead', eines der insgesamt drei englischsprachigen Titel des Albums, und das abenteuerliche 'Ein Experiment', das durch die Kinderstimme einen hochinteressanten Aspekt bekommt, hält "Hertzmaschine", was es von Anfang an verspricht. COPPELIUS erzählt, wir hören zu, COPPELIUS musiziert, wir freuen uns, COPPELIUS lässt jeden an ihrer Extravaganz teilhaben und wir tauchen in die Welt der Berliner ein.
Auch wenn sich die Band vom Härtegrad ihrer Anfangstage etwas entfernt und der Steampunk nun die Oberhand gewinnt, funktioniert dieses Album wie eine gut geölte (Hertz)Maschine. Die illustren Geschichten, unübliche Instrumente und der coppelianische Charme machen auch im fünften Anlauf eine unterhaltsame Figur, auch wenn gewisse Melodien und Refrains nicht gleich beim ersten Mal zünden. Doch die Mischung aus ruhigeren Stücken und etablierten Rockern macht die Musik.
Kurzum: "Hertzmaschine" ist ein urtypisches coppelianisches Klanggewitter voller Faszination, altmodischem Charme und leichtem Hang zum Außergewöhnlichen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp