COR SCORPII - Monument
Mehr über Cor Scorpii
- Genre:
- Atmospheric Extreme Black Metal
- Label:
- Descent Productions
- Release:
- 28.03.2008
- Ei Fane Svart
- Endesong
- I, The Damned
- Our Fate, Our Curse
- Helvetesfossen
- Oske Og Innsikt
- Kjettar
- Bragder I Stein
Ein Hauch von Kult umweht diese Formation, und das, obwohl wir es bei "Monument" eigentlich "nur" mit einem Debütalbum zu tun haben. Zwar wurde die Band bereits mit dem ersten Demo "Attergangar" im Underground regelrecht abgefeiert, und nicht von ungefähr ist dieses mittlerweile auch ausverkauft, aber dennoch ist der mittlerweile leider inflationär gebrauchte Terminus "Kult" hier durchaus berechtigt. Der Status dieser Formation rührt wohl in erster Linie daher, dass mit Keyboarder Gaute Refsnes und Gitarrist Stian Bakketeig zwei ehemalige Musiker von WINDIR mit von der Partie sind. Auch wenn besagte Formation leider erst posthum (im wahrsten Sinne des Wortes, da ja deren Sänger "Valfar" im Januar 2004 auf tragische Weise ums Leben gekommen ist) so richtig berühmt geworden ist und VREID, die zweite "Splittergruppe" davon, weit bekannter ist als COR SCORPII, ist es den beiden Recken auch in der erst relativ kurzen Existenz ihrer neuen Band gelungen, den Ruf ihres einstigen Betätigungsfeldes aufrechtzuerhalten.
Aber das ist Geschichte, und COR SCORPII haben es ganz und gar nicht nötig, vom Ruhm der Vergangenheit zu leben, sondern wissen sehr wohl mit ihrer fulminanten Melange zu beeindrucken, auch wenn sie den Esprit WINDIRs am Leben erhalten. Der Titel "Monument" hätte besser gar nicht gewählt werden können, denn das, was uns dieses Sextett, das neben den beiden bereits erwähnten Musikern aus Rune Sjøthun (Gitarre), Thomas S. Øvstedal (Gesang), Inge Jonny Lomheim (Bass) und Ole "Vargon" Nordsve (Schlagzeug) besteht, vorsetzt, darf man durchaus als "monumental" beschreiben. Die Herrschaften wissen eine genreübergreifende Mixtur aus metallischen Extremen aufzufahren, die im Endeffekt - egal, wie weit Tempo und Brachialität der Tracks auch auseinanderliegen - eine schier unglaubliche Aggression ebenso beinhaltet wie eine kaum zu überbietende Eiseskälte, die regelrecht aus den Boxen strömt, wenn man sich an diesem "Monument" ergötzt.Anstatt nur auf aggressive Elemente und die besagte eiskalte Atmosphäre zu setzen, haben COR SCORPII aber auch für derlei Klänge überdurchschnittlich viele Melodien jedweder Machart anzubieten. Das eröffnende 'Ei Fane Svart' weist mit beinahe an Melodic Death Metal erinnernden Melodiebögen die Richtung für die gesamte Spielzeit, und auch wenn jeder Track an sich als Einzelkunstwerk seine Berechtigung hat, offenbart "Monument" erst dann seine volle Wirkung, wenn das Stück als Gesamtes konsumiert und auch betrachtet wird.
Egal, ob man sich in manchen Passagen an melodischen Black Metal mit tonnenweise Atmosphäre erinnert fühlt, was über die meiste Spielzeit der Fall ist, oder aber COR SCORPII ihre Fingerfertigkeit an den Saiteninstrumenten im Stile von todesmetallenen Großmeistern vorexerzieren, es ist immerzu die Mischung, die das Werk zur Wirkung bringt. Zur Perfektion gebracht wird das opulente Sammelsurium an schwermetallischen Ergüssen von COR SCORPII übrigens in 'Kjettar', in dem die Band zu Beginn im Stile von MY DYING BRIDE loslegt, in Folge aber das Tempo erheblich steigert und den Track schließlich zu einem wahrhaftig "tiefgefrorenen", atmosphärisch unglaublich dichten und spannungsgeladenen Lehrbeispiel des dunkelschwarzen Metalls gedeihen lässt.
Anspieltipps: Ei Fane Svart, Helvetesfossen, Kjettar
- Redakteur:
- Walter Scheurer