CORROSION OF CONFORMITY - Corrosion Of Conformity
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2012
Mehr über Corrosion Of Conformity
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Plastic Head (Soulfood)
- Release:
- 02.03.2012
- Psychic Vampire
- River Of Stone
- Leeches
- El Lamento De Las Cabras
- Your Tomorrow
- The Doom
- The Moneychangers
- Newness
- What We Become
- Rat City
- Time Of Trials
Gewöhnungsbedürftiger Alterna-Doom ohne Wutausbrüche.
Besser als COC bekannt, hat sich die Band in den Achziger Jahren einen Ruf in der Hardcore-Szene erspielt, bevor man sich doomigen Gewässern zuwandte. Kürzlich allerdings gab man den Abgang des langjährigen Fronters Keenan bekannt und kündigte an, im klassischen Line-up Weatherman, Dean, Mullin weitermachen zu wollen. Ich als jemand, dem die Band nur am Rande immer mal wieder begegnete, bin allerdings von Emotionen zu beiden Meldungen weitgehend verschont. Stattdessen erinnere ich mich lieber an ein Konzert in den Neunzigern, bei denen COC durchaus kräftig rockten, nur gefiel mir damals der Gesang gar nicht.
Dafür kann ich heute sagen, dass die Band gerade in diesem Bereich ein ziemliches Pfund auf die Waage legt. Hart, rauh aber melodisch genug röhrt Mike Dean los und läßt die unkontrollierten Ausbrüche, die mich früher störten, weitgehend weg. Stattdessen akzentuiert er ausgezeichnet und dominiert häufig die nun um eine der Gitarren erleichterten Songs. Dafür sind die neuen Riffs klar, eingängig und wenig effektheischend, was auch auf die meisten gesamten Kompositionen zutrifft.
Ist es eventuell das Alter, das CORROSION OF CONFORMITY in eine Richtung tendieren lässt, die am treffendsten als eine Mischung aus Doom und Alternative zu bezeichnen ist? Wer wollte den Herren auch eine jungendliche Räudigkeit und Wut abnehmen. So gesehen ist der Schritt ein logischer, aber in Anbetracht des Backkatalogs und des Retro-Line-ups natürlich dennoch ein überraschender.
Problematisch ist nur, dass der eigentümliche Sound, der so gar nichts mit Doom oder Alternative zu tun hat, den Zugang zum Album erst einmal erschwert. Noch immer macht mir das Schwierigkeiten, den Opener 'Psychic Vampire' zu mögen. Auch weiterhin wirkt dies fremd, obwohl mit 'River Of Stone' zweifellos ein Highlight für BLACK SABBATH-Fans folgt. Aber über das ganze Album ertappe ich mich gelegentlich dabei, zur Skiptaste zu schielen. Vielleicht wäre es besser gewesen, ein oder zwei der schwächeren Stücke wegzulassen, vielleicht 'Newness' und 'Time Of Trials' Andererseits ist kein Lied wirklich schlecht. Ich bin daher ein wenig unschlüssig, denn "Corrosion Of Conformity" ist alles andere als schwach, aber Liebe auf den ersten Blick ist es auch nicht.
Aufgrund des Sounds empfehle ich dringend, einmal reinzuhören. Jeder Song einzeln würde eine höhere Note erhalten als das ganze Album, und wen der Sound nicht stört, kann auch diesbezüglich noch mal eine Schippe drauflegen. Vielleicht bin ich ja eine Ausnahme mit meiner Reserviertheit. Die Geschichte der Band verlangt zumindest ein respektvolles Antesten.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger