COUNT DE NOCTE - Luctisonus Dolor
Mehr über Count De Nocte
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Mad Lion Records
- WaRomance
- The Proximity Of The End
- The Mirror And Phobic-Sanity
- Siivetön Suojelusenkeli
- While My Heart Burns To Dust
- From The Hope Towards
- Vertical Horizon
- For My Fleshed Angel
- Luctisonus Dolor
Der nächtliche Graf kommt aus Finnland und ist, bei dem Namen kein Wunder, in schwarzmetallischen Gefilden unterwegs, in denen es ein wenig Keyboard-Bombast gibt. Na ja, eigentlich sogar ein wenig mehr Keyboard-Bombast und eine Menge orchestraler Arrangements und melodischer Hooks. Dazu wird gerast, öfters mal ordentlich geblastet und gekeift. Mal auch ein bisschen gegrowlt, das allerdings eher selten. Doch alles, was die Finnen von sich geben, ist für schwarzmetallische Verhältnisse stets in einem relativ melodischen Bereich angesiedelt, in dem auch Bands wie DIMMU BORGIR oder die frühen SATYRICON zu wandeln pfleg(t)en.
Spielerisch ist bei dem Suomi-Sextett alles in Ordnung, was man bei Muckern, die seit bald fünfzehn Jahren im Untergrund rumwursteln, auch erwarten darf. Die Produktion ist okay, auch wenn das Schlagzeug manchmal ein wenig monoton aus den Boxen brettert. Kompositorisch gelingt es der Band zwar gefällige Songs auszuarbeiten, die in sich auch ein wenig Abwechslung bieten, wie etwa die cleanen, Sitar-artigen Passagen und das Flüstern bei 'While My Heart Burns To Dust' oder die Goth-lastigen Keys gegen Ende des selben Stücks. Auch die kurzen Akustikgitarren-Segmente bei 'From The Hope Towards' und das folkig angehauchte Intro zu 'Vertical Horizon' wissen zu gefallen. Einen erhöhten Wiedererkennungswert sucht der Hörer aber weitestgehend vergeblich, die Grundzutaten sind zu oft gehört, zu ausgiebig bedient und zu vorhersehbar. Auch mangelt es an Songs, die sich ins Hirn eingraben, an Gänsehautmomenten, an fesselnden Tempowechseln, schlicht an ergreifenden Zutaten. Na ja, ganz so schlimm ist's dann doch nicht, denn die letzten beiden Stücke können mit ihren einprägsamen Melodien doch noch mal ganz ordentlich punkten.
Wer von gut gemachtem, schnellem und melodischem Black Metal einfach nicht genug bekommen kann, der findet hier eine weitere Band, die seine ausgedehnte Sammlung bereichern darf. Wählerischere Zeitgenossen hingegen eine weitere Bestätigung dafür, dass in diversen metallischen Genres viel zu vieles viel zu ähnlich klingt. Für ausgesprochene Genrefans mag Reinhören sich lohnen, der Allround-Metaller wird sich originelleren Truppen widmen.
Anspieltipps: The Proximity Of The End, While My Heart Burns To Dust, For My Fleshed Angel, Luctisonus Dolor
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle