CREDIC - Patchwork Of Realities
Mehr über Credic
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigen
- Illusionist Being
- Superstructure
- Gatecrasher
- The Deeper
- Charted Depth
- The Given Code
- Recharge
- Curator
- Forty-Eight/Seven
- Guns, Free Heart And The Holy Whore
- Reality Incarcerated
Technischer, anspruchsvoller Death Metal.
Irgendwie passt das Booklet zu "Patchwork Of Realities" so gar nicht zum Titel: Alles ist symmetrisch angeordnet, von zusammengeflickten Grafikbausteinen keine Spur. Aber der Titel bezieht sich anscheinend auf die Texte, die sich mit der "Reflexion über das Dasein und Wahrnehmung" befassen. Hier sind also Philosophen am Werk.
Dass der Text nicht an die Melodieführung angepasst wurde, hört man; Sänger Stefan stottert einfach und spricht Wortbausteine mehrfach aus, wenn es sein muss – und das klingt gut! CREDIC spielen düster angehauchten Death Metal mit Melodien, die zum Teil auch als technisch oder vertrackt bezeichnet werden können, jedoch niemals den Zugang zur Musik verschließen. Teilweise erinnern die Songs an alte IN FLAMES; es wird melodiös geschrammelt und Stefan variiert im Gesangsstil, wenn es sein muss. Von Klargesang sehen CREDIC jedoch ab. Die zackigen Lieder werden zwischenzeitlich angenehm von einem ruhigen Instrumental ('Charted Depth') unterbrochen.
CREDIC machen eigentlich alles richtig, leider klingen die neun Songs (Instrumentale ausgenommen) alle ziemlich ähnlich, was auf die Dauer der Platte (eine löbliche knappe Stunde) leider etwas langweilig ist. Wahrscheinlich variiert die Band einfach zu viel, denn ihre Instrumente beherrschen die Musiker perfekt und auch Stefan ist ein sehr guter Sänger. Die Lieder sind anspruchsvoll komponiert und auch an der Qualität des Tonträgers habe ich nichts auszusetzen. Was wirklich fehlt, ist einfach mal eine anständige Rhythmuspassage, die zum Mitwippen einlädt. Ansatzweise geben uns CREDIC diese zwar in 'Gatecrasher', doch leider fällt dieser Teil zu kurz aus.
Trotzdem ist "Patchwork Of Realities" ein starkes Album von wirklich guten Musikern. Wer es gern technisch und spielerisch anspruchsvoll mag, ist hier genau an der richtigen Adresse. Ihren Höhepunkt findet die hervorragende Gitarrenarbeit im zweiten Instrumental 'Reality Incarcerated': Die Gitarre singt, wirklich und wahrhaftig! Es stünde CREDIC allerdings nicht schlecht, ab und zu mal das Tempo rauszunehmen und tanzbare Rhythmen in ihre Songs zu integrieren. Das würde die Lieder voneinander abheben und somit das Album langlebiger machen.
Anspieltipps: Illusionist Being, Gatecrasher, Reality Incarcerated
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper