CRESCENT SHIELD - The Last Of My Kind
Mehr über Crescent Shield
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Cruz Del Sur
- Release:
- 26.01.2007
- Above Mere Mortals
- Slaves To The Metal Horde
- Rise Of The Crescent Moon
- Burn With Life
- The Last Of My Kind
- North For The Winter
- The Path Once Choosen
- The Great Devoid
- Unfinished Ashes
- Awaith The Champion
- The Passing
Wenn aus ursprünglichen Side-Projekten ernstzunehmende Bands werden, entstehen manchmal wahrhaft großartige Truppen. So geschehen im Falle CRESCENT SHIELD, einer Truppe, die von ex-ONWARD-Sänger Michael Grant und ex DESTINY'S END/NEW EDEN-Klampfer Daniel DeLucie vor einigen Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Das Duo spielte unter zur Hilfenahme eines Drumcomputers im Jahr 2002 ein neun Songs umfassendes Demo auf, welches an mir allerdings spurlos vorbei gerauscht ist. Da es weder mit DESTINY'S END, noch mit NEW EDEN so richtig vorwärts zu gehen scheint, hat man sich mit Craig Anderson (dr., ex-SEVEN WITCHES) und Melanie Sisneros (bs., ex NEW EDEN, SINERGY) zwei vollwertige Bandmitglieder gesucht und das Material für einen offiziellen Release neu eingezimmert.
Und eben jenes leckere Scheibchen liegt uns nun mit dem Titel "The Last Of My Kind" vor. Wer nun aus dem programmatischen Titel und den ehemaligen Arbeitgebern der Musikanten Rückschlüsse auf die dargebotene Musik zieht, hat in diesem Fall ausnahmsweise einmal völlig Recht, wie das eröffnende 'Above Mere Mortals' eindrucksvoll belegt. Mister DeLucie kann seine Herkunft (zum Glück) nicht verbergen und so ist diese, wie auch andere Nummern des Albums, nicht so weit entfernt vom Material der fantastischen DESTINY'S END. Man bekommt US Metal geboten, wie ihn in der Vergangenheit solche Größen wie HELSTAR, JAG PANZER oder auch frühere VICIOUS RUMORS gespielt haben.
Wer diese Bands kennt ahnt, dass er auf "The Last Of My Kind" in die Knie zwingende Gitarrenmelodien, ausdrucksstarke Gesangslinien und dynamische Rhythmusschübe auf die Löffel bekommen wird. Und CRESCENT SHIELD erfüllen auf allen Sektoren die Erwartungen.
Michael Grant singt wie ein junger Gott und jongliert mit unvorhersehbaren Melodielinien, die gleichzeitig packend, wie auch überraschend klingen. Alleine 'The Great Devoid' fasziniert mit einer Gesangsleistung, die sicher nicht nur mich völlig aus den Schuhen hauen wird. Kraftvoll und melodisch, immer mit einem angenehm kehligen Touch, bringt mich diese Stimme immer wieder um den Verstand.
Dan DuLucie zaubert Riffs aus dem Ärmel, von denen andere nicht einmal zu träumen wagen. Dabei ist es völlig belanglos, ob er galoppierendes Marschfutter, schleppendes Stampfmaterial oder verschwörerische Tempelmelodien intoniert.
Im Hintergrund hämmern die beiden neuen Mitmusiker pumpende Rhythmen auf den Silberling, so dass der geneigte Headbanger kaum eine Verschnaufpause erhält. Und da die Produktion auch noch schön warm, erdig und auch druckvoll daherkommt, ist das Power-Metal-Höschen sicher schon beim Lesen feucht geworden.
Wer das Demo bereits kennt, wird mit 'North For The Winter' und 'Unfinished Ashes' zwei neue Songs vorfinden, von denen vor allem ersteres die Bandbreite in Richtung melodischen US Metal etwas weiter auslotet.
Highlights lassen sich aufgrund der Hitdichte schwerlich benennen. Eventuell 'Burn With Life', welches nicht nur aufgrund seiner positiven Textaussage sofort hängen bleiben wird und das abschließende 'The Passing', in welchem der Chorus derart ohrenfreundlich gestrickt ist, dass selbst ein unmusikalischer Mensch unwillkürlich mitsingen wird.
Ach ja, das bereits erwähnte 'The Great Devoid' verdient noch eine Extra-Erwähnung: dieser kurze Longtrack beinhaltet alles, was eine spannenden Komposition beinhalten sollte. Ein tolles Textthema, einen großartigen Spannungsbogen, eine exzellente musikalische Umsetzung und - wie oben schon erwähnt - eine meisterliche Sangesdarbietung.
Anspieltipps: Burn With Life; The Great Devoid; The Passing; Await The Champion; Above Mere Mortals
- Redakteur:
- Holger Andrae