CRESCENT SHIELD - The Stars Of Never Seen
Mehr über Crescent Shield
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cruz Del Sur/Alive
- Release:
- 08.05.2009
- Under Cover Of Shadows
- The Grand Horizon
- Tides Of Fire
- 10000 Midnights Ago
- Temple Of The Empty
- My Anger
- The Bellman
- The Endurance
- Lifespan
Ihr mögt gestrengen, teils verschachtelten Heavy/Power Metal mit einem gehörigen Schuss Epik? Dann lest weiter!
Epischer Heavy Metal ist es, den die Musiker von CRESCENT SHIELD mit "The Stars Of Never Seen" abliefern. Doch er klingt nicht ausschweifend, allerhöchstens ausschwärmend. Sehr kraftvoll kommt diese Musik daher, doch gezügelt, geradezu militärisch diszipliniert, reduziert auf das Wesentliche, ohne überflüssigen Bombast/Ballast und ohne ein Gramm Fett, rank und schlank, durchtrainiert, drahtig - spartanisch. Selbst ergreifende, gravitätisch fließende Melodien wie die von Gesang und Gitarrensolo in 'Tides Of Fire' werden immer wieder durchkreuzt und vorangetrieben von exerzierplatzmäßig abgemessenen Riffs. Härte beweist das Album also zu Genüge.
Im getrageneren '10000 Midnights Ago' weiß das Schlagzeug nicht nur mit faszinierenden Drumrolls gekonnt Akzente zu setzen, sondern dem Stück allgemein Tiefe zu verleihen. Hier ist auch die Produktion zu loben: Auf die Amplituden bis knapp unters Clipping zukleisternden Fettheitsmatsch wurde weitgehend verzichtet, so fällt der Sound präzise aus und nicht nur auf hohe Durchschlagkraft gedrillt. Im Ausnahmefall klingt als Einfluss auch mal ein wenig akustische Folklore durch ('Temple Of The Empty'), doch das metallische Element kommt nirgends zu kurz. Ein wahres Prachtstück ist 'My Anger', der wohl härteste Song der Platte. Man denke nur: ICED EARTHs "The Dark Saga" ohne Kitsch.
Gibt es auch Nachteile? Nun ja, an die schneidende Gesangsstimme muss man sich erst einmal gewöhnen; sie wird eines jeden Sache nicht sein. Doch bei aller martialischen Effizienz wird hier immer noch melodischer Metal geboten, der nie zu steril klingt, auch wenn er einige Durchläufe braucht, bis man ihn erschlossen hat. Das rhythmisch komplizierter gestrickte und die Melodie mittels Schlagwerk gegen den Strich bürstende 'Bellman' mag dafür als Paradebeispiel dienen. Mögen die ersten beiden Stücke 'Under Cover Of Shadows' und 'The Grand Horizon' noch verhältnismäßig straight daherkommen, so wird dem Hörer spätestens bei 'The Endurance' klar, dass die Band eine ambitionierte Strategie fährt: Der schon zuvor sparsam eingeführte Chorgesang erfährt hier seinen gekonntesten Einsatz, doch dieser ergänzt nur die Leadstimme, welche durch ein zeitlich perfekt abgestimmtes Wechselbad aus Thrash, Power Metal, Akustikpassagen und klassischem Heavy Sound geht, sodass der Song eine ähnliche Strenge unbeschadet allen Gefühls ausstrahlt wie METAL CHURCHs 'Anthem To The Estranged', dabei aber noch deutlich epischer daherkommt. Für alle, die es gerne ein wenig deftiger und handfester möchten, folgt mit 'Lifespan' dann doch noch ein eingängiges Stück und ein würdiger Rausschmeißer.
Anspieltipps: 'Tides Of Fire', 'My Anger', 'The Endurance'.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz