CRIMSON GLORY - Crimson Glory
Mehr über Crimson Glory
- Genre:
- US Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Par Records / Roadrunner Records
- Release:
- 20.10.1986
- Valhalla
- Dragon Lady
- Heart Of Steel
- Azrael
- Mayday
- Queen Of The Masquerade
- Angels Of War
- Lost Reflection
Eine Sternstunde des US Metals mit einer überlebensgroßen Gesangsperformance!
Das selbstbetitelte Debüt von CRIMSON GLORY ist natürlich ein unfassbar tolles Album, das im US Metal der 80er Jahre Maßstäbe gesetzt hat. Die Band aus Sarasota, Florida geht auf eine Gründung namens PIERCED ARROW aus dem Jahr 1979 zurück. Dann folgte 1982 die Umbenennung in BEOWULF, bis man schließlich 1983 bei CRIMSON GLORY landete. Nicht nur das spanische Duo BACCARA benannte sich somit nach einer edlen Rosenzüchtung. Nur Dana Burnell am Schlagzeug und Ben Jackson (Rhythmusgitarre) waren echte Gründungsmitglieder. Nach und nach stießen Jon Drenning (Leadgitarre), Jeff Lords (Bass) und Midnight (Gesang) hinzu.
Oberflächlich erinnert "Crimson Glory" an QUEENSRŸCHE, doch je länger man sich mit diesem Wunderwerk beschäftigt, desto mehr verblassen die Parallelen. Gerade im Gesangsbereich, wo häufiger Vergleiche zwischen Geoff Tate und Midnight gezogen werden, gibt es doch auch deutliche Unterschiede. Midnight scheint ein in einen irdischen Körper verbannter gefallener Engel mit einer Seele aus Feuer zu sein, dessen überirdische Herkunft sich in seiner Sangeskunst manifestiert. Aber es wäre sträflich, CRIMSON GLORY nur auf den ohne Zweifel sensationellen Gesang zu reduzieren. Die melodische Gitarrenarbeit, die noblen Kompositionen und die insgesamt extrem tighte Bandperformance sind herausragend.
Warum steht nun nach dieser Einleitung bei der Benotung keine Zehn? Bei einer Spielzeit von knapp 39 Minuten sollten bei Vergabe der Höchstnote nur Hits auf dem Album vertreten sein. Tatsächlich hat "Crimson Glory" fünf über jeden Zweifel erhabene Monstersongs zu bieten, die zum Besten gehören, was der US Metal zu bieten hat. Der Eröffnungstrack 'Valhalla' ist einer der großartigsten Opener überhaupt. Die Gesangsperformance, bei der sich Midnights Stimme mühelos in ungekannte Höhen schraubt, sucht ihresgleichen. Genau die richtige Portion Hall und Bombast verleihen 'Valhalla' eine mystische Aura. Auch das schnellere 'Dragon Lady' ist fabelhaft. In den Strophen eskaliert der Gesang, während der Refrain für die nötige Melodik sorgt. Dazu tolle Leads und Fantasy-Lyrics, fertig ist ein weiterer Meilenstein. Gänsehaut garantiert das wunderbare 'Heart Of Steel', das mehr ist als eine hymnische Halbballade. Beim geheimnisvoll beginnenden 'Azrael' gehen einem die Superlative aus. Dieser warme Bass, die einprägsamen Riffs, das Solo und der gefühlvolle Gesang machen diesen Track zu einem wahren Meisterwerk, welches den Todesengel ehrt.
Mit dem schnellen 'Mayday' kann das maskierte Quintett das schwindelerregend hohe Niveau nicht halten. Gerade durch den von mir sonst so gelobten Gesang von Midnight bekommt das Stück etwas Anstrengendes. Mit dem hardrockigen 'Queen Of The Masquerade' und 'Angels Of War' liefert CRIMSON GLORY zwei sehr gute, aber keinesfalls überragende Songs ab. 'Lost Reflection' ist dagegen einer der besten Albumcloser aller Zeiten. Kaum jemals wurde so viel Atmosphäre in einen einzelnen Song gepackt. Dazu wird der unheimliche Text mit großer Überzeugungskraft dargeboten. Der Wahnsinn ist mit jeder Note greifbar. Eine Sternstunde des Heavy Metals! Hörenswert ist übrigens auch der abweichende Mix auf der "Dream Dancer"-Maxi.
In wenigen Monaten wird dieses überragende Debüt 40 Jahre alt, mit dem CRMISON GLORY gleich mit der ersten Veröffentlichung ein wahrer Paukenschlag gelungen ist. Huldigen wir diesem zeitlosen Werk mit 9,5 Punkten, die von Herzen kommen!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens


