CRIONICS - Neuthrone
Mehr über Crionics
- Genre:
- Death/Black Metal
- Label:
- Plastic Hd / Soulfood Music
- Release:
- 27.07.2007
- Introduction
- New Pantheon
- Arrival 2033
- NeuThronAeon
- Superiors
- Hell Earth
- Humanmeat Cargo
- Outer Empire
- Frozen Hope
- When The Sun Goes Out...
- Black Warriors
Polen hat sich schon seit langem als Heimatort guter Extrem-Metal-Bands herausgestellt. Neben den besonders hervorstechenden VADER und BEHEMOTH versuchen nun die CRIONICS, mit ihrem fünften regulären Album Fuß in der Extrem-Metal-Szene zu fassen. Und "Neuthrone" könnte tatsächlich die Chance für Vac-V, War-A.N und Darkside werden.
Besonders dominant in diesem wilden Mix aus dröhnenden, schwer groovenden Death-Metal-Gitarren und pfeilschnellem Black-Metal-Riffing ist der hohe Anteil an DIMMU BORGIR-artigen Soundeinspielungen. Die wunderbar düsteren Klangcollagen geben dem Gesamtpaket eine unheimlich gelungene Atmosphäre sowie eine gewisse Epik. Doch nicht falsch verstehen, CRIONICS sind beim besten Willen keine Keyboardversessene Weichspülband, denn während der ganzen 40 Minuten lässt die Truppe den Fuß nicht vom Gaspedal. Das gesamte Elektromaterial wird dem wunderbar harten Riffgewitter untergeordnet, das stellenweise tatsächlich an die Landsmänner erinnert, aber auch MORBID ANGEL und andere Death-Metal-Wuchtbrummen lassen sich im Dauergewummer ausmachen. Diese konsequent durchgezogene Böllernummer mit leichtem Atmosphäretouch hebt sich wunderbar von den ganzen anderen Bands ab, die vor lauter Keyboard die Drums vergessen. Auch der Sound, druckvoll und trotzdem an den richtigen Stellen anständig abgekühlt, verleiht "Neuthrone" den nötigen Biss, den es während der Bolzerei braucht. Die Riffs, hart und knackig wie sie sind, sind dennoch einfach und eingängig genug, allerdings auch hauptsächlich zur Schädelspaltung konstruiert.
Für mich persönlich war die Platte unheimlich erfrischend, einfach weil der Gewaltfaktor zu keinem Zeitpunkt vergessen wurde, durch die elektronischen Einspielung allerdings auch jeder Song seine eigene Atmosphäre bekam und sich so leichter in die Gehörgänge einreihte. Auch die Wechsel zwischen Clean und Grunz, die in EMPEROR-artiger Manie vollzogen werden, wissen zu begeistern. Wer der polnischen Szene sowieso sein Herz geschenkt hat, wird mit CRIONICS gewiss nicht enttäuscht, Puristen, die es noch möglichst ohne Elektrika haben wollen, werden vielleicht die Finger davon lassen, alle anderen werden mit der durchgezogenen Brutalität dieses Werkes ihre helle Freude haben.
Anspieltipps: New Pantheon, Outer Empire, Frozen Hope
- Redakteur:
- Lars Strutz