CRISIS NEVER ENDS - Kill Or Cure
Mehr über Crisis Never Ends
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Prevision Music/Soulfood
- Release:
- 28.11.2008
- Last Kiss Goodby
- Five Years
- Against Them All
- From Now On Forever
- Kill Or Cure
- Dedication
- More Than Words
- Overcome
- Bullets
- All Sorrows End
- Stop And Think
Deutscher Metalcore mit einer satten Brise mehr Metal als Core. Schwedische Gitarren lassen grüßen.<br />
Denkt man an CRISIS NEVER ENDS, fällt einem schnell ein Videoclip aus dem Jahre 2006 ein: Angelehnt an Splatter-B-Movies, massakrieren sich die fünf Stuttgarter gegenseitig, um ein Groupie abzustauben. Die (gewollt?) recht billig anmutenden Effekte lenkten allerdings davon ab, dass die Band schon vor zwei Jahren recht saftig klingende Gitarrenteppiche servierte. Und das soll sich auf ihrem neuen Album "Kill Or Cure" nun fortsetzen. Das wird schon im Opener 'Last Kiss Goodbye' deutlich: Nach einem ruhigen Gitarrenintro walzt das Quintett mit einer zwar typischen Metalcore-Nummer los, zeigt sich aber erfreulicher Weise auch vom alten Elchtod inspiriert, im Gegensatz zu manchen auf Trällerrefrains setzenden Genrekollegen.
Die wahren Highlights in Sachen Fingerakrobatik kommen aber erst später: Die Singleauskopplung 'From Now On Forever', vor allem aber 'Dedication', 'More Than Words' und 'Overcome' sind mit Gitarrenbögen vollgepackt, die vor allem Fans alter IN FLAMES aufhorschen lassen sollten. 'Bullets' könnte auf einem der nächsten With-Full-Force- oder Summer-Breeze-Festivals für manche Wall of Death sorgen. Und wenn im Titelsong "Kill! Kill!" gegrölt wird, könnte man beim dazugehörigen Riffing in bester Thrash-/Death-Metal-Manier fast vergessen, dass hier eine Metalcore-Band zu Gange ist. Nur die geschrienen Vocals von Sänger Heiko erinnern daran. Wobei es manch truen Metaller gefallen dürfte, dass CRISIS NEVER ENDS auf Mainstream-Einschläge wie geschmachtete Cleanvocals verzichten. Stattdessen wird des Bangers Rübe auch immer wieder mit gezielt eingestreutem Vollgas und einigen Gitarrensoli verwöhnt. Zu guter Letzt gibt sich in 'Stop And Think' André von MAROON als Gastsänger die Ehre.
Mit "Kill Or Cure" legen die fünf Schwaben die Messlatte vor allem in Sachen Melodien auch für Landsmänner wie CALIBAN oder HEAVEN SHALL BURN verdammt hoch, obwohl letztere zugegebener Maßen mehr blasten können. Aber ist es (Schubladen-mäßig gesprochen) eigentlich positiv oder negativ, wenn eine vergleichsweise junge Metalcore-Band hier mehr griffige Doppelgitarrenbögen abliefert, als IN FLAMES auf ihren vergangenen drei Alben zusammen? Nur eins hab ich noch nicht verstanden: Warum steht auf dem Beipackzettel des Labels, CRISIS NEVER ENDS wären "eine der wenigen Bands, bei denen Death-Metal-Riffs keine Stagedives ausschließen"? Als wenn der Metalcore das von-der-Bühne-dem-nächstbesten-Zuschauer-auf-den-Kopf-springen erfunden hätte. Schon mal auf einem Gig von den CANNIBAL CORPSE oder KATAKLYSM gewesen? Bitte mal überarbeiten, Herr Beyer ;-)
Anspieltipps: From Now On Forever, Dedication, More Than Words, Overcome
- Redakteur:
- Carsten Praeg