CROM - Fallen Beauty (EP)
Mehr über Crom
- Genre:
- Viking Metal
- Label:
- Deathlike Sound
- The Fallen Beauty
- Vengeance II
- The Wanderers House
- Man of Iron
Sturmgeräusche. Eine fragile Akustikgitarre spielt eine gezupfte Melodie. Ein vereinzeltes Gitarren-Riff kracht wie ein Blitz von Himmel, dann Stille und die melodiösen Gitarren beginnen von vorne. Dazwischen eine Stimme, die einen Choreffekt benutzt und eine wikingermäßige, hymnische Melodie singt. Wenn man CROM zum ersten Mal hört, fallen zwei Sachen mehr als deutlich auf: Erstens ist diese Band offensichtlich von Die-Hard-BATHORY-Fans gegründet worden, was sich mehr als deutlich im Sound niederschlägt und zweitens ist das hier trotzdem ziemlich gut, weil: Zeitloser Viking und Heavy Metal der geilsten Sorte, der nie zu sehr ins Klischeehafte abdriftet, sondern einfach ehrlich rüberkommt.
CROM sind das Kind des ehemaligen TEARS OF TIME-Gitarristen Walter Grosse, der offenbar ein Ventil gesucht hat, um seine kreativen Ambitionen in diese Richtung auszuleben und sein Faible für Quorthons Band offen zu bekennen, und zu diesem Zwecke die hier vorliegende 4-Track-EP "The Fallen Beauty" eingespielt hat. Konsequenterweise gibt's am Ende dann auch eine Coverversion von 'Man of Iron' (Original auf dem Geniestreich "Blood on Ice"), die noch dazu gut gelungen, allerdings nicht einmal das wirkliche Highlight dieser EP ist, denn Grosses Kompositionen haben selber einen ziemlich hochwertigen Charakter.
Der Titeltrack 'Fallen Beauty' ist mit seinen träumerischen Akustikgitarren und den erwähnten Chormelodien mehr als nur ein gutes Stück, bei 'Vengeance, Part II' (wieso eigentlich Part II?) geht es dann etwas härter zur Sache, was den Spaß an dieser EP aber in keinster Weise mindert, den Vogel schießt allerdings das knapp 11-minütige 'The Wanderers House' ab, das so ziemlich alles bieten kann, was diese Musikrichtung im Allgemeinen und BATHORY im Besonderen auf der Habenseite ausmacht: Getragene Chormelodien, ein episches Arrangement, tolle Übergänge zwischen den Parts, mitreißende Melodien und vor allem, wie auf "The Fallen Beauty" generell, eine Atmosphäre, die eigentlich nur noch vom Original in der Form getoppt wird. Aber auch nur bei den älteren Sachen.
Machen wir's kurz: CROM und die "Fallen Beauty"-EP sind mit ihren langen und überdurchschnittlich guten Songs (noch dazu bei dem Spielzeit-Preis-Verhältnis) eigentlich Pflichtstoff für jeden, der auch nur im Entferntesten mit Viking Metal oder auch mit mittelalterlich angehauchter Gitarrenmusik was anfangen kann. Bei mir rotiert zur Zeit zumindest kaum ein Debütalbum so dauerhaft im Player wie dieses, auch wenn das hier eigentlich alles nur geklaut ist. Aber verdammt gut.
Anspieltipps: The Fallen Beauty
- Redakteur:
- Sebastian Baumer