CROM - Vengeance
Mehr über Crom
- Genre:
- Epic Metal
- Label:
- Pure Steel Records / Twilight
- Release:
- 29.08.2008
- Wings Of Fire
- The Restless King
- Crom
- Vengeance Part I - The Cause...
- Vengeance Part II - ...And The Effect
- Unchain The Hero
- A Life Unbearable
- The Stars Will Fall
- Hammer Of The Gods
- Fire
Quorthons Erben laden zum ersten vollständigen Gesamtwerk
Als CROM vor nicht allzu langer Zeit aus der Taufe gehoben wurden, lag der Verdacht nahe, DARK FORTRESS-Musiker Walter Grosse würde hier lediglich einige stilfremde Ideen verwirklichen, um sich seine künstlerische Freiheit zunutze zu machen. Mittlerweile ist das einstige Projekt aber definitiv zu einer ernsthaften Angelegenheit geworden, welche nach dem beachtlichen Debüt-Einstieg "The Fallen Beauty" nun erstmals mit einer Full-Length-Veröffentlichung gekrönt wird.
Auf "Vengeance" verwirklicht der Mastermind seine Interpretation des BATHORY-Sounds und zeigt sich in spürbar jeder Sekunde zutiefst von Master Quorthon beeinflusst. Epische Chöre, erhabene Melodien, meisterhafte Doom-Riffs, dazu zwischenzeitlich auch ein kleiner Exkurs in Sachen US-Metal – Grosse zelebriert das Vermächtnis der skandinavischen Götter mit einer Selbstverständlichkeit, die genreweit ihresgleichen sucht und gerade für die DOOMSWORD-Anhängerschaft interessant sein sollte. Schließlich sind auch die italienischen Kult-Epen eher rare Geschenke an das treue Metallerherz.
Allerdings sind die beiden Musiker von CROM noch nicht ganz so majestätisch unterwegs wie ihr offenkundiges Vorbild. Insbesondere die Übergänge zwischen melodischen Doom-Parts und glänzenden Chöre könnten noch ein wenig geistreicher sein. Dazu kommt ein latenter Mangel an Abwechslung, der zu Beginn noch gar nicht so schwer ins Gewicht fällt, spätestens im ruhigen 'A Life Unbearable' zum wohl größten Manko der gesamten Platte wird. Von Dynamik kann in den Arrangements nur bedingt die Rede sein, von einer packenden Atmosphäre auch nicht immer. Außerdem könnte das Gesamtwerk ein wenig aggressiver untermalt sein; hier und dort frischt der Gitarrist und Sänger seine Songs zwar mit einigen schönen Breaks auf, aber der durchschlagende Punch bzw. das, was in diesem Genre unter Heavyness verstanden wird, kommt in vielen Songs schon mit den einläutenden Riffs abhanden.
Nichtsdestotrotz ist "Vengeance" musikalisch über weite Strecken eine gelungene Platte. Dies mag zum einen sicherlich an der deutlichen Nähe zu BATHORY liegen, zum anderen aber ganz bestimmt auch am Wohlklang der epischen Gitarren im Allgemeinen. Als Quorthon-Erbe gehen CROM mit diesem Alben zwar immer noch nicht voll durch, aber dass der Mann auf einem richtig guten Weg ist, lässt sich auch trotz der genannten Mängel kaum abstreiten.
Anspieltipps: The Rest Less King, Fire
- Redakteur:
- Björn Backes