CRYPTIC BROOD - Necrotic Flesh Bacteria
Mehr über Cryptic Brood
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- War Anthem Records
- Release:
- 01.11.2024
- Acrid Fumes
- Digging Through Skin
- Oozing Pox
- Viscid Fluid
- Hallucinogen Poison
- The Pile Of Flesh Is Served
- Realm Of Rot
- Necrotic Flesh Bacteria
- Reeking Pitted Innards
Doomige, fiese Death-Metal-Keule.
Das im Jahr 2013 gegründete Wolfsburger Trio CRYPTIC BROOD lässt mit "Necrotic Flesh Bacteria" Studioalbum Nummer drei auf die Welt los. Nach dem wirklich starken Vorgänger "Outcome Of Obnoxious Science", legen die Jungs hier nochmal eine Schippe obendrauf! Die Band zeigt sich hier in Bestform: Richtig schöne, zähe, widerwärtige, doomige Death Metal Riffs und schnelle Stampfpassagen, schütteln den Hörer ordentlich durch und ziehen in tiefe, dunkle und unheimliche Klangkatakomben, aus denen es knappe vierzig Minuten lang, unmöglich ist zu entkommen. Neben den teilweise wirklich zähen, schleppenden Riffs, finden sich aber auch immer mal wieder einige schnelle, stampfende Passagen, meist geschieht beides im Wechsel und sorgt somit für Abwechslung und dafür, dass das ganze nicht zu zäh wird, im Gegenteil, die Tempowechsel werden gezielt und geschickt eingesetzt.
Richtig satter Drumsound, ein wirklich angenehm brummiger oldschool Basssound, sägende, giftige Gitarren und Vocals, die sich zwischen verzweifelten, fiesen Screams und unheimlich, gurgeligen Growls abwechseln, ergeben ein absolut stimmiges Klanggebilde. Das ganze klingt auch Produktionstechnisch, als wäre es in den Tiefen einer Katakombe aufgenommen worden, was als Kompliment und durchweg positiv gemeint ist, denn ich persönlich finde den organischen Death Metal Sound einfach am passendsten und besten. Denn auch wenn die Musik an sich nicht unbedingt eine positive und warme Atmosphäre ausstrahlen mag, dem Sound wohnt eine gewisse Wärme inne, sehr direkt und sehr authentisch.
Das Album spricht zwar eine sehr alte und bereits bekannte Death Metal Sprache, doch CRYPTIC BROOD lässt hier wirklich viel ihrer eigenen Handschrift einfließen und drückt dem ganzen den persönlichen Stempel auf. Man fühlt sich des Öfteren an AUTOPSY erinnert oder auch bei den doomigen Passagen an Bands wie SAINT VITUS, doch gerade das ist einer der Punkte, die den Metal doch so interessant machen. Die Inspiration ist hörbar, man bekommt eine Ahnung davon, woher die Inspirationen stammen, doch dann kommt die eigene Handschrift einer Band und verbindet das ganze zu etwas Neuem und schon hat man wieder einen deutlichen "Aha-Moment" der einen schmunzeln lässt, da aus mehreren Klangwelten eine neue Klangwelt geschaffen wird.
Eines der Highlights, das nicht nur musikalisch ein Highlight darstellt, sondern auch das Album recht gut zusammenfasst, wäre zum Beispiel 'Digging Through Skin'. Hier lässt sich das vorher Beschriebene sehr gut erkennen oder auch bei 'Viscid Fluid', 'Realm Of Rot’oder ‘Necrotic Flesh Bacteria'. Nicht zu vergessen, das unfassbar fiese 'Digging Through Skin', das während der langsamem, zähen Doom-Parts wie Honig aus den Boxen quillt und sich langsam aber sicher den Weg ins Gehör bahnt. Da heißt es zwischenzeitlich "Headbangen in Zeitlupe" - die Doom-Fans wissen genau was ich meine. Wahnsinns Nummer!
Wer Doom und Death Metal mag und besonders die Kombination aus beidem, ist hier bei den Wolfsburgern genau an der richtigen Adresse, aber auch jeder Old School Death Metal Fan, der kein Problem mit langsamen und schleppenden Riffs hat, ist hier gut beraten. "Necrotic Flesh Bacteria" ist das in meinen Ohren stärkste Werk des Trios. Hoher Spaßfaktor, interessante Songstrukturen, hart, zäh, unheimlich und fies. So macht Death Metal der doomigen Art einfach Spaß!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Kevin Kleine