CRYPTOPSY - Cryptopsy
Mehr über Cryptopsy
- Genre:
- Technical Extreme Death Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.09.2012
- Two-Pound Torch
- Shag Harbour's Visitors
- Red Skinned Scapegoat
- Damned Draft Dodgers
- Amputated Enigma
- The Golden Square Mile
- Ominous
- Cleansing The Hosts
Der vertonte Wahnsinn!
Ach, was war das Geheule groß, als die Herren aus Kanada nicht nur wieder ihren neuen alten Sänger Lord Worm los geworden sind, sondern mit "The Unspoken King" (2008) sogar Klargesänge mitsamt neuem Sänger - Matt McGachy - eingeschleppt haben. Selten hat eine Death-Metal-Band wohl so vielen Fans vor den Kopf gestoßen.
Doch das ist nun passé: Obwohl immer noch McGachy das Mikro schwingt, gibt es ein eindeutiges Klargesangsverbot. Und mehr noch: McGachy klingt aggressiver als je zuvor, was ihm und vor allem der Musik richtig gut steht. Und lasst euch sagen, was CRYPTOPSY auf ihrem sechstem, erstmals selbst veröffentlichtem, Studioalbum fabrizieren, ist der absolute Wahnsinn!
Die acht Songs strotzen vor Energie und unglaublichen instrumentalen Darbietungen, dass es fast erschreckend ist. Das mag vielleicht auch an den erneuten Umbesetzungen liegen. Den Bass zupft und slapt nun Olivier Pinard, welcher allgegenwärtig in den Sound eingebracht wurde. An der Gitarre ist John Levasseur zurückgekehrt, der bereits bei den Alben "Whisper Supremacy" (1998), "And Then You'll Beg" (2000) und "None So Live" (2003) den CRYPTOPSY-Sound maßgeblich mit beeinflusst hat. Die Riffs sind wieder einerseits total konfus und irre, andererseits dezent melodisch und wiederum voll auf die Fresse. Dazu gesellen sich die unkonventionellen und tollen Soli, die stets das i-Tüpfelchen von CRYPTOPSY waren.
Am Schlagzeug herrscht absoluter Ausnahmezustand. Was Flo Mounier aus seinen Fellen rausholt ist beängstigend virtuos und abseits typischer (Death Metal-) Kategorien. Was auf "Cryptopsy" passiert, ist jenseits gängiger Geschwindigkeitsgrenzen: Die kontinuierlichen Taktwechsel fliegen einen um die Ohren und gehen mit irrwitzigen Breaks einher, die teilweise so schnell sind, dass man sie bei den ersten Durchgängen kaum verarbeiten kann.
Doch CRYPTOPSY wären nicht CRYPTOPSY, wenn sie nicht auch zwischendurch die Groove-Walze loslassen würden, die dank der tollen Produktion richtig schön drücken. Sowieso klang ein CRYPTOPSY Album selten so transparent, modern und organisch zugleich, da hat Gitarrist Chris Donaldson ganze Arbeit geleistet.
Das zurecht selbstbetitelte Album greift alte Stärken auf, denkt sie weiter und kann durch die Bank überzeugen. Da wären - um nur ein paar Songs zu nennen - der fesselnde und wahnsinnige Opener 'Two-Pound Torch', das mit genialen Jazz-Breaks versehene 'Red-Skinned Scapegoat', das vertrackte und drückende 'Amputated Enigma' oder das Kiefer-ausrenkende 'The Golden Square Mile'.
Genug geredet: "Cryptopsy" ist das Death-Metal-Highlight des Jahres! Das Album kann auf der Band-Homepage digital und physisch ab sofort bestellt werden, traut euch!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke