CRYPTOPSY - The Best Of Us Bleed
Mehr über Cryptopsy
- Genre:
- Technical Extreme Death Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 09.11.2012
- Boden
- A Graceful Demise
- Holodomor
- Oh My Fucking God
- Worship Your Demons
- Silence The Tyrants
- The Headsmen
- Carrionshine
- The Pestilence That Walketh In Darkness (Psalm 91: 5-8)
- Endless Cemetery
- We Bleed
- Soar And Envision Sore Vision
- Voice Of Unreason
- Cold Hate, Warm Blood
- White Worms
- Emaciate
- Phobophile
- Slit Your Guts
- Crown Of Horns
- Defenestration
- Abigor
- Open Face Surgery (Live)
- Grave Of The Fathers/Drum Solo (Live)
- Shroud (Live)
- Born Headless (Live)
- Slit Your Guts (Live)
- Cold Hate, Warm Blood' (Live)
- We Bleed (Live)
- White Worms (Rehearsal)
- Loathe (Rehearsal)
- Depth's You've Fallen (Rehearsal)
- Cold Hate, Warm Blood (Rehearsal)
Ein umfassendes, todesmutiges Best Of-Menü CRYPTOPSYs.
Zum Jahresende bringen viele große Stars der Musikwelt ein Best Of raus - warum nicht auch mal die Extreme-Deather CRYPTOPSY? Bei Best Ofs handelt es sich oft um vetragliche Außenstände mit einem Label, das trifft wohl auch auf "The Best Of Us Bleed" von CRYPTOPSY zu, haben sie doch gerade ihr neues Album "Cryptopsy" selbstveröffentlicht, das bei mir die Höchstpunktzahl eingefahren hat.
Wenn man an CRYPTOPSY denkt, kommen vor allem zwei Nummern in Erinnerung: 'Phobophile' (1996) und 'Cold Hate, Warm Blood' (1998). Aber auch 'Slit Your Guts' (1996), 'We Bleed' (2000) und von dem neueren Material mindestens 'Carrionshine' (2005). Alle eben aufgezählten Tracks befinden sich auf dieser umfassenden Sammlung, auf der Century Media CRYPTOPSYs bisheriges Schaffen auf 2 CDS, mit 32 Songs und 140 Minuten Spielzeit (!) zusammengestellt hat.
CD 1 umfasst dabei alles von 1998 ("Whisper Supremacy") bis zum letzten Studioalbum auf Century Media ("The Unspoken King", 2008). Damit der Kaufreiz angehoben wird, sind auch drei neue, bisher unveröffentlichte Tracks aus 2011 zu finden: 'Boden', 'A Graceful Demise' und 'Holodomor'. So gut ich das neue Album von CRYPTOPSY finde, so schlecht finde ich diese Tracks. Der Sound ist übel, insbesondere die Drums klingen wie Pappe, ist das überhaupt ein Schlagzeug oder eine Drum-Maschine? Noch nie klangen Flo Mouniers Schlagzeugkünste dermaßen klinisch. Auch vom Songwriting her haben CRYPTOPSY - wie dieses Best Of ebenfalls beweist - Besseres geschrieben, viele gelten als Klassiker in der Welt des Todesstahls. Dabei waren und sind CRYPTOPSY stets mehr als bloßer Death Metal. Sehr vertrackt, mit tollen und wirren Soli, flirrenden Riffs, dynamischer Vielfalt und einigen Attributen aus dem Jazz, vor allem am Schlagzeug - Flo Mounier ist mittlerweile weit über CRYPTOPSY hinaus als versierter Drummer geachtet.
Die Songauswahl von "Once Was Not" lässt allerdings etwas zu wünschen übrig, 'Endless Cemetery' ist bei weitem nicht so stark wie 'Adeste Infidelis' oder 'The Frantic Pace Of Dying', aber man kann halt nicht alles haben. CD 1 endet mit 'White Worms' und 'Emaciate' von "Whsiper Supremacy".
Bisher haben sich drei Sänger die Ehre gegeben: Lord Worm aus dem Ursprungs-Line Up ("Once Was Not"), Mike DiSalvo ("Whisper Supremacy", "...And Then You'll Beg") und der aktuelle Sänger Matt McGachy ("The Unspoken King", die drei neuen Tracks und beim STRAPPING YOUNG LAD-Cover 'Oh My Fucking God' sowie dem hier nicht berücksichtigtem "Cryptopsy"). Doch einer fehlt noch im Bunde: Martin Lacroix.
Lacroix ist nur auf dem ersten und bis dato einzigem Live-Output "None So Live" (2003) zu hören, das mit 'Open Face Surgery', 'Graves Of The Fathers' (mit Schlagzeug-Solo) und 'Shroud' auf CD 2 bedacht wird. Davor geht es zurück zu den Anfangsjahren und der ersten Lord Worm-Ära mit dem Überalbum "None So Vile" (1996) (für viele immer noch das beste CRYPTOPSY-Album) und mit 'Defenestration' und 'Abigor' zum ersten Album "Blasphemy Made Flesh" (1994).
Die vier Live-Tracks von der japanischen Bonus-CD zu "Once was Not" ('Born Headless', 'Slit Your Guts' (live einfach unerhört schnell), 'Cold Hate, Warm Blood' und 'We Bleed') sind wohl interessanter als die Songs von "None So Live", da die japanische Version des Albums wahrscheinlich nicht so viele im Regal stehen haben.
Die vier Mitschnitte aus dem Proberaum ('White Worms', 'Loathe', 'Depths You’ve Fallen', 'Cold Hate, Warm Blood') sind eher was für die Die-Hard-Fans: Roh, rau und ungeschnitten dröhnen die Songs aus den Boxen. Eine tolle Idee, ich tendiere die Songs zu überspringen, da sie keine akustische Freude sind. Wer CRYPTOPSY live gesehen hat, weiß sowieso, dass die Band live eine Macht ist und alles niederwalzen, da braucht es keine Proberaummitschnitte, die vermutlich zeigen sollen, dass die Band ihre irren Songs auch wirklich spielen können.
Es ist auf jeden Fall interessant das bisherige Schaffen CRYPTOPSYs geballt auf zwei CDs zu hören, umso deutlicher fällt nämlich auf wie sehr CRYPTOPSYs Sound vom Sänger beeinflusst ist (oder andersrum). Kein Album klingt wie das andere - eine Tatsache, die nicht viele (Death-)Metal-Bands von sich behaupten können. Und vor allem zeigt "The Best Of us Bleed" wie wichtig CRYPTOPSY für die Welt der extremen (Death-)Metal-Musik waren und sind.
- Redakteur:
- Jakob Ehmke