CRYPTOSIS - Celestial Death
Mehr über Cryptosis
- Genre:
- Progressive Metal / Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 07.03.2025
- Prologue - Awakening
- Faceless Matter
- Static Horizon
- The Silent Call (Version 2024)
- Ascending
- Motionless Balance
- Reign Of Infinite
- Absence Presence
- In Between Realities
- Cryptosphere
- Coda - Wander Into The Night
Eine Vielzahl von Ideen im Chaos erstickt.
Mit jedem weiteren Durchlauf von "Celestial Death" stellt sich mir die Frage, warum den Niederländern von CRYPTOSIS ein solch brillanter Ruf vorauseilt. Es ist zwar unbestritten, dass die beiden kreativen Köpfe der Combo aus Enschede einiges auf dem Kasten haben, wenn es darum geht, außergewöhnliche, meist dystopische Stimmungsbilder zu kreieren, doch ihr musikalischer Ansatz ist auch auf der zweiten Full-Length weitestgehend fahrig und undurchsichtig, manchmal gerade so, as hätten die Musiker keine Idee, wie sie für die selbst auferlegten Herausforderungen auch passende Lösungen finden könnten.
Zunächst einmal muss aber betont werden, dass "Celestial Death" im Blitztempo diese sphärischen Besonderheiten auffahren kann. Der futuristische Touch von "Bionic Swarm" wird sofort wieder aufgegriffen und mit einer Reihe von finsteren, manchmal auch dissonanten Arrangements intensiviert, und wenn dann auch noch die durchgängigen Aggressionen raumgreifend ihren Platz einnehmen, ist eigentlich die Grundlage für ein spannendes und vor allem massiv drückendes Album absolut gegeben.
Doch irgendwie will der Funke über die gesamte Spieldauer nicht so recht überspringen; CRYPTOSIS wirft die Fragmente manchmal etwas hektisch durcheinander, generiert sicherlich jederzeit fließende Übergänge, doch der Kontrast aus der stets ausbrechenden Hektik und den manchmal abrupt abbrechenden Spannungsbögen zum Ende der meisten Songs bringt so viele Fragezeichen mit sich, die die Niederländer im Laufe des Albums nie vollständig auflösen können. Ich will an dieser Stelle zwar nicht so weit gehen, von unfertigen Songs zu reden, aber an manchen Stellen schneidet die Band das Material nach hinten raus einfach ab, obschon der Eindruck besteht, dass hier noch etwas kommen müsste - und das ist leider sehr häufig der Fall.
Dabei könnte man nun spekulieren, was das Duo aus den gegebenen Möglichkeiten alles machen könnte. Die Mixtur aus jüngeren DIMMU BORGIR-Elementen und futuristischem Modern Metal birgt so viel Potenzial, modernen Progressive Metal auf eine neue Stufe zu bringen, doch alles in allem verzockt sich CRYPTOSIS hier mit einer manchmal chaotisch anmutenden und leider nie richtig packenden Scheibe, die nur dann so richtig abgeht, wenn das Tempo am Anschlag ist. Doch das kann für eine so ambitionierte Truppe wie CRYPTOSIS letztlich nicht der Maßstab sein. Dass die Band ein richtig gutes Feedback bekommt, ist anhand des sich bietenden Ideenreichtums nachvollziehbar. Ohne eine entsprechend wertvolle Umsetzung ist dies aber eben nur die Hälfte wert und eben nur geringfügig überzeugend.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes