CRYPTS FOR THE LIVING - Memories Never Had
Mehr über Crypts For The Living
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.08.2010
- Insomnia
- Libertus Crudelis
- Heritage
<p class="MsoNormal">Jeder fängt mal klein an.</p>
2006 als Trio in Waiblingen gegründet, haben die Jungspunde von CRYPTS FOR THE LIVING in ihrer noch recht jungen Musikerhistorie ein ständig wechselndes Besetzungskarussell zu vermelden. Doch im Frühjahr des vergangenen Jahres konnte die Truppe aus dem tiefsten Baden-Württemberg dieses vorerst zum Stillstand bringen und endlich erste, eigene Songs unter die Menschheit bringen. Das Ergebnis, welches auf den verheißungsvollen Titel "Memories Never Had" getauft und in Form einer E.P.auf den Markt geschmissen wurde, kann sich trotz ihrer mangelnden Erfahrung mehr als sehen und hören lassen.
Das eröffnende 'Insomnia' geht direkt in die Vollen und kann mit krachenden Gitarrenparts, einem durchaus runden und für eine E.P. ordentlichen Sound, sowie mit tief grunzenden Vocals von Frontröhre und Bassist Philipp Mayer punkten. Überraschenderweise sorgt insbesondere letztgenanntes Element für einen nicht zu verkennenden Viking-Metal-Anschlag, also etwas eher Untypisches für eine junge Melodic-Death-Metal-Truppe wie eben CRYPTS FOR THE LIVING. Schlecht hört sich das Ganze nun wahrlich nicht an, kann die Truppe ihrem Melodic-Death doch ihre eigene, ganz persönliche Note verpassen. Mit den etwas ruhigeren Parts sorgen die Jungs zusätzlich für die nötige Abwechslung. Auch beim folgenden 'Libertus Crudelis' treffen brachiale Riffs auf eine ordentliche Spiel- und Experimentierfreude, ohne hierbei die nötige Melodie außer Acht zu lassen. Das Tempo wurde etwas zurückgeschraubt, was dem Ganzen jedoch nicht die nötige Energie nimmt. Speziell der stampfende Part nach rund zwei Minuten gefällt mir gut. Hier wird, darüber hinaus mit einem leichten Black-Metal-Schlag, der sich einmal mehr in den variablen Vocals Mayers wiederspiegelt, eine weitere Facette der Jungs deutlich. Das abschließende 'Heritage' dröhnt als Mischung der ersten beiden Songs aus den Boxen, bei der das Quartett nochmal Vollgas gibt.
Das Manko der Truppe sehe ich im ständig wechselnden Line-Up, sowie in der Seltenheit der Live-Gigs, wodurch es der Band doch noch an der nötigen Erfahrung fehlt. Es ist CRYPTS FOR THE LIVING zu wünschen, dass sich bald eine feste Besetzung finden lässt und die nächsten Stücke dadurch noch ausgereifter rüberkommen.
Unterm Strich bleibt ein netter, kleiner Appetithappen und vor allem Vorgeschmack auf hoffentlich zukünftige Taten. Durch ihre eigene Interpretation des melodischen Death-Metals können sie sich von üblichen 0815-Veröffentlichungen hörbar absetzen und Lust auf mehr machen. Mal schauen, was aus dem beschaulichen Waiblingen noch auf uns zukommt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp