CRYSTAL EYES - World Of Black And Silver
Mehr über Crystal Eyes
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Crazy Life Music
- Release:
- 26.04.1999
- Interstellar War
- Gods Of The World
- Winds Of The Free
- The Power Behind The Throne
- The Dragons Liar
- Eyes Of The Forest Gloom
- Rage On The Sea
- Victims Of The Frozen Hate
- Extreme Paranoia
- Glory Ride
- World Of Black And Silver
1999, ein unbekannte Power-Metal-Formation veröffentlicht ihr erstes Album, und schon der erste Streich lässt erkennen, wie großartig diese schwedische Band eigentlich ist. Das Wort <em>eigentlich</em> sollte hier unterstrichen werden, denn trotz der Genialität der Band sind sie immer noch im Schatten der großen Landsleute, und das in meinen Augen zu Unrecht.
Wer sich auf "World Of Black And Silver" einlässt, sollte ein Faible für europäisch geprägten Power Metal haben, auch wenn die Liste der Einflüsse auch Namen wie SAVATAGE, DEEP PURPLE und Co. aufweist. Freunde besonderer Sänger sollten aber definitiv ein Ohr riskieren, da Sänger, Gitarrist und Mastermind Mikael Dahl ein Organ besitzt, das auf den ersten Höreindruck gar nicht geht. Aber je länger und öfter man die Band hört, umso gefälliger wird es, da seine Stimme definitiv einen eigenen Charakter hat.
Die Scheibe bietet genau das, was man als Fan von skandinavischem Stahl erwartet. Dennoch: Nicht nur durch Mikaels Stimme hat die Band etwas Eigenständiges. Das Songwriting hebt sich zu Teilen aus der Masse der Euro-Power-Bands ab. Man erkennt natürlich die großen Vorbilder HELLOWEEN, GAMMA RAY und IRON MAIDEN, teils an Melodieführung, teils an Basslinien oder teils an Mikaels Gesang, der auch gut eine kauzigere Version von Kai Hansen sein könnte. Aber gerade die düsteren Songs wie 'The Power Behind The Throne' oder das schleppende 'Victims Of The Frozen Hate' zeigen, dass die Band durchaus nicht nur typische Uptempo-Hymnen im Gepäck hat, sondern auch gerne mal in die Kiste mit der Aufschrift "Epic" greift und so Lieder erschafft, die sich aus der Masse des Herkunftslandes emporheben.
Aus der Masse der typischen Stücke hebt sich ein Song noch mal besonders hervor: 'Extreme Paranoia'. Dieser Song verdient schon fast das Prädikat "Speed Metal" und erweist sich als einer der stärksten Songs des Albums. Zum Ende wird dem Hörer dann noch ein Song serviert, der so gar nicht zum Rest der Platte passen mag. Der Titeltrack ist verstörend, spielt mit bedrückenden Gefühlen und ist eine Wahnsinnsballade, wobei Wahnsinn hier nicht nur die Großartigkeit des Songs beschreibt, sondern auch das, was der Song verkörpern soll. Psychedelische Strophen treffen auf einen hymnenhaften Chorus, dissonant klingende Akustikgitarren treffen immer wieder auf die harmonische E–Gitarre - einfach großartig und ein toller Schlusspunkt eines guten Albums.
Fazit: Wer auf Power Metal steht, dazu interessante Sänger verkraften kann, ist hier an der richtigen Adresse. Gutes, wenn auch in Teilen simples Songwriting wird gepaart mit einem tollen Sänger und guter Instrumentalarbeit, wenngleich es auch einige kleinere Ausfälle gibt. Alles in allem ein gutes Debüt einer stark unterbewerteten Band.
Anspieltipps: The Dragons Lair, Victims Of The Frozen Hate, Extreme Paranoia, World Of Black And Silver
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Florian Rohde