CRYSTAL VIPER - The Live Quest
Mehr über Crystal Viper
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 27.06.2025
- Return Tom Providence
- Fever Of The Gods
- The Silver Key
- The Cult
- Metal Nation
- Night Of The Sin
- The Witch Is Back
- Still Alive
- The Last Axeman
Tolle, jedoch viel zu kurze Live-Platte!
CRYSTAL VIPER gehört definitiv zu den wichtigsten und besten Female-Fronted-Melodic-Metal-Combos des gesamten Planeten und hat sich nicht zuletzt dank ihrer stimmgewaltigen und extrem charismatischen Sängerin Marta Gabriel längst in die Herzen des europäischen Publikums gespielt. Im vergangenen Jahr ist die polnische Kapelle durch unterschiedliche europäische Clubs getourt, um das Material des nach wie vor aktuellen Silberling "The Silver Key" vorzustellen, und hat sich dabei entschieden, die jeweiligen Gigs für ein weiteres, das inzwischen zweite Livealbum, mitzuschneiden. Dieses reichen die Osteuropäer nun postwendend nach.
"The Live Quest" beinhaltet Material verschiedener Stationen der letztjährigen Gastspielreise und präsentiert sich in einem angenehm rau belassenen Livesound, der erwartungsgemäß sehr stark auf die Stimme der Frontdame zugeschnitten ist, aber eben auch zeigt, dass die Band nach knapp zwei Dekaden längst begriffen hat, wie man eine Bühne mit einem gehörigen Energieüberschuss in Schutt und Asche legt. Nummern wie 'Metal Nation' und 'Night Of Sin' entpuppen sich als perfekte Hymnen, 'The Last Axeman', traditionell als Zugabe gespielt, reiht sich hier brav ein, und auch bei dem Titelsong des letzten Albums und 'The Witch Is Back' kann sich CRYSTAL VIPER sicher sein, das Publikum auf die eigene Seite gezogen zu haben. Der anschließende Jubel verrät jedenfalls, dass die Kommunikation zwischen Band und Publikum ebenso stimmt, wie die musikalische Darbietung begeistert.
Dass sich die Begeisterung schlussendlich aber doch ein bisschen in Grenzen hält, liegt deswegen auch nicht an der Qualität der Performance oder an irgendwelchen technischen Mängeln, sondern vorrangig an der Tatsache, dass die Polen lediglich 40 Minuten füllen und somit auch nur konsequent an ihrem Live-Set der letzten Tour festhalten. Das ist natürlich insofern nachvollziehbar, da die Band ihr etabliertes Programm Abend für Abend abgespult hat und somit auch auf dieses Set eingespielt war. Mit der Aussicht jedoch, den Stoff auch für ein künftiges Livealbum aufzuzeichnen, hätte man hier vielleicht noch ein bisschen mehr Variation anbieten können, um einen solchen "Stiefkind-Release" - Live-Dokumente sind nach wie vor nicht jedermanns Favorit - auch entsprechend aufzuwerten.
"The Live Quest" bringt definitiv eine Menge Spaß. Die kurze Spieldauer ist aber kein wirklich schlagkräftiges Argument, um die Platte nachhaltig zu pushen, sondern macht sie zwischen den Studiowerken zu einem netten Bonus-Gimmick, das sich letztlich aber ausschließlich an die Die-Hard-Gemeinde der Band richtet.
- Redakteur:
- Björn Backes