CUTTHROAT - Ten Of Seven
Mehr über Cutthroat
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Eigenproduktionen zu bewerten, ist immer eine sehr schwierige Aufgabe. Wo setzt man die Maßstäbe an, worüber schaut man hinweg? Was darf man erwarten, wann ist es halt "nur" eine Eigenproduktion? Ein solch schwieriger Fall ist die mir vorliegende Scheibe "Ten Of Seven" von den deutschen Metallern CUTTHROAT. Das Quintett besteht schon seit einigen Jahren und hat sich ganz dem treibenden und powervollen Metal verschrieben. Selten wird das Gaspedal richtig durchgetreten, dafür regiert immer die dicke Hose, und breitbeiniges Gepose der Marke ZAKK WYLDE dürfte hier ebenfalls hervorragend passen. Die Musik erinnert an die letzten Versuche der Engländer XENTRIX (zu Zeiten von "Kin"), der frühen PERZONAL WAR (zu Zeiten der ersten beiden Scheiben) und der Thrasher WARHEAD, die allesamt sehr einfachen, aber nichtsdestotrotz sehr kraftvollen Metal fabriziert haben.
Die Rhythmusarbeit ist daher sehr solide und geht vollkommen in Ordnung, obwohl sie das Tempo ruhig etwas mehr hätten variieren dürfen. Damit hätte man der Platte mehr Dynamik verleihen können und die Gefahr umschifft, dass die Songs ein wenig im Einheitstempo an einem vorbeiplätschern. Ganz im Stile von James Hetfield hat Mastermind Christian Kimmritz, der auf einem Foto im Booklet dem verstorbenen Dimebag Darrell zum Verwechseln ähnlich sieht, gleich die Klampfe und den Gesang übernommen und meistert diese Aufgabe hervorragend. Es fehlen zwar die ganz großen Melodien und Überraschungsmomente, aber er hat richtig Pfeffer in den Stimmbändern und schreit mit viel Energie. Auf jeden Fall ein Pluspunkt für CUTTHROAT. Während der Aufnahmen hat man sich mit Frank Carl an der Gitarre verstärkt, der dann auch noch ein paar Soli beisteuern konnte. Insgesamt sollte man gerade auf diesen Bereich noch ein bisschen mehr Wert legen, denn hier scheint tonal nicht immer alles im grünen Bereich zu sein.
Die Produktion von "Ten Of Seven" ist für eine Eigenproduktion recht ordentlich, lässt aber noch ein bisschen Druck missen. Diese Art von Musik lebt von einem fetten Gitarrensound, einem mächtigen Schlagzeug und coolem Gesang, der über jeden Zweifel erhaben ist. Alles in allem fehlt CUTTHROAT noch das letzte Quäntchen in allen Bereichen, um ganz vorne in der Liga mitspielen zu können. Die Eigenproduktion ist trotzdem ein gutes erstes Lebenszeichen und auch die Mühe, die sich die Jungs bei der Aufmachung von Cover, Booklet und Informationsmaterial gemacht haben, ist positiv erwähnenswert.
Die Band könnte sich überlegen, ob sie sich nicht beim nächsten Mal einem unabhängigen Produzenten anvertrauen sollte, denn das Potenzial ist da, was die vorliegende Scheibe beweist. Ich bin echt mal gespannt, was da aus dem Hause CUTTHROAT in Zukunft noch so alles kommen wird.
Wer auf oben genannte Bands steht, sollte schleunigst 11,50 Euro (inkl. Porto und Verpackung) investieren und an folgende Adresse schicken:
Christian Kimmritz, Hauptstr. 20, 96369 Weissenbrunn, cutthroat.de.
Anspieltipps: Reckoning Day, Reveille
- Redakteur:
- Chris Staubach