DGM - Hidden Place
Mehr über DGM
- Genre:
- Prog Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 19.05.2003
- A Day Without The Sun
- Save Me
- Hidden Places
- Invisible Rain
- Storm #351
- Heaven
- Alone
- Blind!!
- Age Of The Flame
- Winter Breeze
Als rein instrumentale Band 1994 gegründet vollzogen die Italiener von DGM den Wandel zu einer exzellenten Power/Prog-Band, die mittlerweile über einen Katalog von vier Full-Length Alben verfügt. Der aktuelle Output "Hidden Place", der in den schwedischen Mastring Rooms (u.a. IN FLAMES, SOILWORK) fabriziert wurde, offenbart sich als das wohl ausgereifteste Stück Musik von DGM und dürfte den Weg zum internationalen Durchbruch ebnen.
Bereits der Opener 'A Day Without The Sun' macht deutlich, wo der Hammer hängt: Treibende Beats unterlegen leicht matschige Overdrive-Gitarren und lassen schnell Parallelen zu PAIN's "Rebirth" ziehen. Komplexe Rhythmen im allerschönsten DREAM THEATER-Stil vereinen sich mit einem Keyboard-Sound, der zeitweilen wie frisch aus den 70ern importiert wirkt und bilden die schräge Basis für die teils melancholisch angehauchte, teils aggressive Stimme von Titta Tani. Eindeutige Spezialität von DGM sind abgehackte, rhythmisch komplexe Stakkato-Riffs, nie besonders lange, dafür häufige Solo-Passagen und eine immer präsente Affinität zu stark verzerrten Gitarren und kraftvollem Drumming. Selbst wenn sich Keyboarder Fabio Sanges in einer verspielt-abgedrehten "Jungs, habt ihr noch was zu rauchen?"-Phase befindet, sorgen treibende Doublebass-Gewitter und schwere Riffs für die nötige Metal-Bodenständigkeit. Dass man jedoch auch einen Gang runterschalten kann, zeigen Songs wie 'Invisible Rain', die problemlos als progressiver Soundtrack zum "König der Löwen" durchgegangen wären. Hier wird der Schwerpunkt in Richtung Eingängigkeit und zarte, bedachte Songstrukturen verlegt.
Zwar trüben Durchschnittsongs wie das etwas öde 'Hidden Places' oder das viel zu simple und vorhersehbare 'Storm #351' das ansonsten lupenreine Gesamtbild dieser Scheibe; jeder einzelne der verbleibenden acht Songs dürfte den Prog Metal-Anhängern aber die ein oder andere Freudenträne in die Augen treiben. Selten hat Bangen im 7/8tel Takt soviel Spaß gemacht ;-).
"Hidden Place" hält die Balance zwischen unverkennbaren Metal-Trademarks und progressiver Musik. Weder werden reine Metal-Fans durch einen halbstündigen Epos oder überlange Soli genervt, noch muss der Prog-Liebhaber auf schräge Takte, wirre Melodieführungen und ineinander verwobene, komplexe Songstrukturen verzichten. DGM fehlt zwar noch der entscheidende letzte Schuss Genialität, um wirklich als "Europas Antwort auf DREAM THEATER" durchgehen zu können, auf dem besten Weg dorthin sind sie aber allemal !
Anspieltipps: A Day Without The Sun, Alone, Age Of The Flame
- Redakteur:
- Christian Debes