DAGDRøM - Schauder
Mehr über Dagdrøm
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 09.05.2025
- Intro
- Ascheregen
- Purpurne Stadt
- Tagtraum
- Alle Worte
- Atme
- Flüsse
- Freund
- Ära
- Kalte Fliesen
Vernichtend aggressive Black-Metal-Darbietung.
Im ersten Moment möchte man bei DAGDRØM sofort in die Vollen gehen. Die Black-Metal-Newcomer aus Würzburg hauen auf ihrem ersten vollständigen Album direkt auf die Pauke und hinterlegen mit "Ascheregen" eine sehr interessante Bewerbung für die hiesigen Plattenfirmen auf den Teller, die man sich gerne auch in Dauerschleife zu Gemüte führen möchte. Blendende Melodien, eine Menge Abwechslung, ein hymnisches Finish - als Fans des melodischen Black Metals der mittleren 90er könnte man sich hier kaum besser verwöhnt fühlen.
Leider jedoch ist dieses erste Highlight auch der mit Abstand beste Song des neuen Werkes, da die Band im weiteren Verlauf viel zu sehr auf die gleiche Masche setzt und mit ihrem aggressiven Vorgehen und dem spürbar forschen Tatendrang manchmal übersieht, dass die orkanartige Uptempo-Maschinerie schnell an ihre Grenzen stößt. Zwar bleibt es im gesamten Verlauf von "Schauder" melodisch, und auch die etwas eigentümlichen Textinhalte lösen sich ganz angenehm von den üblich plakativen Lyrics im schwarzen Metall. Doch der zunächst sehr heftig überspringende Funke läuft zwischenzeitlich auch mal auf Sparflamme, weil das Thema Variation nicht mit dem dicksten Stift aufgeschrieben wird.
Die Dynamik in Nummern wie 'Flüsse' und 'Ära' bietet dennoch immer wieder Gelegenheit, kurzzeitig zufrieden aufzuhorchen, denn Potenzial ist bei DAGDRØM allemal vorhanden. Die Band weiß um die Bedeutung von langsam aufgezogenen Spannungsbögen, kann auch einige hymnenhafte Passagen produzieren, sollte sich aber manchmal ein bisschen von der puristischen Raserei lösen, um ähnliche Effekte zu erzielen wie in den oben angeführten Stücken. So ist man letztlich in einer sehr unangenehmen Zwickmühle. Eigentlich möchte man den jungen Bajuwaren sofort zujubeln, weil die Melodien sitzen und manche Hookline auch in ihrer extremen Darbietung gefällt. Andererseits nimmt der Reiz im hinteren Teil des Albums aus besagten Gründen ein wenig ab. "Schauder" ist in Lauerstellung nach oben, muss sich für den Moment aber in der nationalen Szene noch hinter Acts wie DARK FORTRESS einreihen. Aber wie gesagt: Das gilt erst mal nur für den Augenblick!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes