DAMNATION ANGELS - The Valiant Fire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2015
Mehr über Damnation Angels
- Genre:
- Epic / Symphonic / Power Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Massacre Records / Carrycoal
- Release:
- 27.03.2015
- Finding Requiem
- Icarus Syndrome
- This Is Who We Are
- The Frontiersman
- Closure
- The Passing
- Everlasting
- The Fire Inside
- Under An Ancient Sun
Die Ritter von KAMELOT schauen kritisch zu.
DAMNATION ANGELS ist eine britische Band, die sich mit voller Hingabe dem anspruchsvollen Symphonic Metal verschreibt. Für "The Valiant Fire" hat man sich ganze drei Jahre Zeit genommen, um Inspiration zu finden und Klang wie Kompositionen perfekt auszubalancieren. Und auch das Artwork sollte - so liest man - etwas besonderes darstellen und man entschied sich, einen Künstler aus Taiwan zu engagieren, der die Kunst der chinesischen Tintenmalerei beherrscht. Zu jedem Song wurde ein spezielles Kunstwerk geschaffen.
Doch hier geht es um die Musik, und die lässt sich mit 'Finding Requiem' zunächst einmal sehr gut an. Das klingt kraftvoll, satt und rund, die Orchestrierung schmiegt sich wunderbar an die Musik an und ist weit entfernt vom Symphonic-Metal-Pflichtprogramm. Aber es wird gleich beim ersten Refrain evident, welche Band für die DAMNATION ANGELS musikalisch Pate steht: Die amerikanischen Ritter von KAMELOT. Ihr herrschender Einfluss ist manchmal fast schon übermächtig und mindert somit das tapfere Feuerlein dieser britischen Engel zu einem blassen Kerzenschein herab.
Denn bei allem Respekt vor der Arbeit und der Mühe gibt es einen Unterschied zwischen König Youngbloods Ritterbande und diesen Engeln hier. KAMELOT lässt bei mir den letzten Funken von gut auf genial springen, hauptsächlich weil dort die Individualisten einfach präsenter sind. Bei DAMNATION ANGELS fehlt immer der letzte Widerhaken, die Killer-Melodie, der Emotions-Ausbruch. Vielleicht ist ja alles zu perfekt ausbalanciert worden?
Diese Kritik darf aber nicht bedeuten, dass man das Album verschmähen sollte. Gerade beim konzentrierten Lauschen mit dem Kopfhörer offenbaren sich immer wieder Momente, die die kompositorische Klasse von Mastermind Will Graney belegen. Vor allem 'The Fire Inside' zeigt, wie viel Feuer in den Briten brennt. Das ist sehr großes cinematisches Spektakel. Bezeichnenderweise ist dies ein Instrumental, was ein Hinweis darauf ist, an welcher Stelle es mir auf "The Valiant Fire" auf Dauer etwas mangelt. Das kann man aber sicher auch ganz anders sehen und deshalb empfehle ich jedem KAMELOT/NIGHTWISH/RHAPSODY-Anhänger mal, ein sanftes Ohr zu riskieren!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Thomas Becker