DAMPF - The Arrival
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2022
Mehr über Dampf
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Gramophone Records
- Release:
- 03.06.2022
- Winterland
- The Other Side
- Goeie Min
- Who Am I?
- Borne On The Wind
- Twilight Eyes
- Spread Your Wings O´er Me
- Steinhaufen
- Jerusalem
- From The E-ternity
- Sea Me
Mehr als heiße Luft
Um DAMPF aus Schweden zu mögen, sollte man neuen Wegen absolut offen gegenüberstehen. Diese Neuankömmlinge im Metalzirkus setzen sich zusammen aus Martin E-Type Eriksson, Produzent bekannter Dance-Nummern in seiner Heimat, ESC-Teilnehmer 2004 und ehemaliger Drummer der HEXENHAUS-Thrasher, und einigen in der Metalwelt doch sehr bekannten Namen wie Pontus Norgren von HAMMERFALL, Tommy Johansson von SABATON und MAJESTICA. Der ehemalige BATHORY-Bassist Frederick Melander oder Frontwikinger Johan Hegg von AMON AMARTH darf natürlich auch nicht fehlen. So weit, so außergewöhnlich die Mischung, denn auf harte Industrial-Sounds und RAMMSTEINeske Riffs treffen äußerst eingängige Pop-Melodien und Synthie-Tanzeinlagen in Hülle und Fülle.
Das klingt abenteuerlich und ist es auch, denn wenn sich finstere Kälte und frohlockende und warmherzige Fröhlichkeit gegenseitig die Spielbälle zuwerfen, kann der Die-Hard-Metalfan schon einmal mit den Augenrollen, beim Bandnamen und Titeln wie 'Steinhaufen' und 'Goeie Mie' die Hände vors Gesicht werfen und über das "The Arrival"-Debüt als Ganzes nur lachen. Da der Verfasser dieser Zeilen in seiner frühesten Kindheit jedoch dem Eurodance verfallen war – Herr Gott, es waren die 1990er Jahre und ich war in der Grundschule! – und trotz des Herzschlags für wahren Metal diese frühe Sünde nach ein paar Bierchen und Jägermeistern auch heutzutage auf mancher Fete noch aufleben lässt, dann sind DAMPF und "The Arrival" eine mutige und alles andere als gänzlich misslungene Angelegenheit. Nein, denn 'From The E-ternity' und 'Twilight Eyes' zeigen, dass die Mischung aus kraftmetallischem, tanzbarem und äußerst eingängigem Material funktionieren kann.
Richtig, viele Songs, allen voran 'Winterland' und 'The Other Side', sind vorhersehbar wie die Gezeiten, doch aufgrund dieser Catchiness der Songs gehen die Refrains sehr schnell ins Ohr und sorgen an lauen Sommerabenden für Laune. Bei 'The Other Side' und dem düsteren 'Who Am I?' lohnen sich sogar die Blicke auf die Lyrics und allzu abwegig sind Vergleiche zu Euro-Metal-Bands wie RHAPSODY (OF Was-auch-immer) oder STRATOVARIUS auf tanzbaren Industrial-Pfaden dann auch nicht. Alles in allem steckt nach dem dritten, vierten Durchgang weitaus mehr in "The Arrival" als uns Bandname und Ausrichtung zu Beginn versprechen mag.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp