DANTESCO - Pagano
Mehr über Dantesco
- Genre:
- Epic Metal
- Label:
- Cruz Del Sur/Alive
- Release:
- 20.06.2008
- Santa Croce Titulus
- La Ultima Visita De Grendel
- Por Tu Santo Amor
- Su Sangre Es Mia
- Exorcista
- De La Mano De La Muerte
- En El Bosque... Esta Noche
- Aguila De Sangre
- Anibal
- I Came From Hell
- Gethsemane
DANTESCO stammen aus Puerto Rico. DANTESCO legen mit "Pagano" ihren zweiten Longplayer nach "De La Mano De La Muerte" vor. DANTESCO genießen einen sehr guten Ruf in Underground-Kreisen und haben bereits auf dem Keep-It-True-Festival aufgespielt. DANTESCO sind bei Cruz Del Sur Music unter Vertrag. Alles Fakten, die dafür sprechen, dass ich das toll finden sollte.
Das herrlich gezeichnete Covermotiv erfreut schon einmal meine Augen und macht Appetit auf den ersten Rundlauf des Silberlings. Gute 70 Minuten später sitze ich relativ ratlos vor meiner Anlage, betätige die "Repeat"-Funktion meines Abspielgerätes und versuche mich in die dargebotene Musik einzufinden. Denn: Die elf Kompositionen sind nicht eben leicht zugänglich. Was von vielen als "episch" beschrieben wird, klingt in meinen Ohren eher "kauzig". Der erwartete Anteil Doom fällt sehr gering aus. Eher mache ich einen beträchtlichen Anteil US Metal in den Strukturen der Truppe aus. HELSTAR oder frühe FATES WARNING kommen spontan in den Sinn. Aber auch MANILLA ROAD kauzen durch die teilweise recht langen Songkonstrukte. Alles hochkarätige Namen, die darauf schließen lassen, dass die instrumentale Komponente bei DANTESCO mehr als ordentlich klingt. Die obligatorischen Querverweise in Richtung IRON MAIDEN und gar MERCYFUL FATE müsste ich da als Joker gar nicht mehr aus dem Füllfederhalter tropfen lassen, denn die ersten Parallelen sollten schon für genügend erfreutes Aufhorchen gesorgt haben. Dass ich es dennoch tropfen lasse, hat einen triftigen Grund: Der Gesang von Erico LaBestia ist mehr als gewöhnungsbedürftig.
Der gute Mann agiert hier sehr ambitioniert in klassischen Gefilden, was an sich ja sehr gut klingen kann. In seinem Fall habe ich allerdings leider mehrfach den Eindruck, dass er sich etwas überschätzt. Mit sehr viel Falsetto auf den Stimmbändern jongliert er sich durch die Kompositionen. Da diese instrumental teilweise schon sehr anspruchsvoll wirken, wäre es hilfreich, wenn es der Sänger dem Hörer leichter machen würde, Zugang zu den Nummern zu finden. Im vorliegenden Fall ist leider das Gegenteil der Fall: Wo die Musik mächtig Laune macht, pappt Erico überambitionierte Melodien obenauf und liegt dabei sogar teilweise neben der Spur.
Während ich beim Eröffnungsdoppel noch in freudiger Erwartung auf weitere, galoppierende Schachtel-Banger frohlocke, strapaziert ' Por Tu Santo Amor' gewaltig meine Nerven. Der kehlige und gleichzeitig schrille Gesangstil treibt mir Tränen in die Ohren. Und bei der akustisch unterlegten Ballade 'De La Mano De La Muerte' kräuseln sich meine Fußnägel. Nichts gegen verträumte Romantik, aber dieses Gesäusel geht mal gar nicht. Sorry. Den letzten derben Hammer erlaubt sich Erico bei 'Anibal'. Diese Nummer flutscht eigentlich herrlich treibend durch die Botanik bis, ja bis er urplötzlich anfängt zu schreien. Warum er dies tut? Nun, mich müsst ihr nicht fragen.
Für den europäischen Markt wurden dem regulären werk noch zwei leckere Bonus-Songs beigefügt, bei denen den Sound etwas wummernder klingt. Obendrein ist der Gesang bei 'I Came From Hell' nicht in Spanisch – hatte ich das etwa bislang vergessen zu erwähnen? -, sondern in Englisch. Und? Diese beiden Nummern begeistern mich. Selbst das balladesk eingeleitete 'Gethsemane' (Coverversion des Jesus-Christ-Superstar-Songs/Ian Gillan) kommt sehr gelungen aus den Boxen gebollert. Beim nächsten mal bitte mehr in dieser Qualität.
Anspieltipps: I Came From Hell; Gethsemane; Santa Cruce Titulus; La Ultima Visita De Grendel
- Redakteur:
- Holger Andrae