DARK TRANQUILLITY - In Retrospect And Denial
Mehr über Dark Tranquillity
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 24.05.2004
- Static
- The Poison Well
- Misery In Me
- Cornered
- In Sight
- No-One
- Exposure
- Yesterworld
- Unfuried By Dawn
- Midwinter/Beyond Enlightenment
- Vernal Awakening
- Void Of Tranquillity
- The Wonders At Your Feet
- The Treason Wall
- Hedon
- White Noise/Black Silence
- Haven
- Punish My Heaven
- Monochromatic Stains
- Indifferent Suns
- Format C: For Cortex
- Insanity`s Crescendo
- Hours Passed In Exile
- The Sun Fired Blanks
- Damage Done
- Lethe
- Not Built To Last
- ThereIn
- Zodijackyl Light
- Final Resistance
- Ex Nihilio
DARK TRANQUILLITY haben ihre Archive durchgekramt und als Überbrückung bis zum nächsten regulären Studioalbum eine Compilation mit raren B-Seiten, Bonusstücken und Demo-Aufnahmen zusammengestellt, die nicht nur für eingefleischte Fans der Band interessant sein sollte. Aber gerade diese kommen bei "In Retrospect And Denial" voll auf ihre Kosten, da hier unter anderem die ersten beiden Demos "A Moonclad Reflection" und "Trail Of Life Decayed" enthalten sind, die bei Fans der Göteborg-Szene ja nach wie vor viel gesuchte Schätze sind.
Hier kann man sich nochmal ein Bild davon machen, wie DARK TRANQUILLITY zu Beginn der Neunziger klangen, somit maßgeblich am Aufschwung der melodischen Death-Metal-Szene beteiligt waren und zusammen mit der ersten EP bzw. dem ersten Album von IN FLAMES den Grundstein für den heutigen Erfolg dieses Genres gelegt haben. Ähnlich wie die kürzlich neu aufgelegte "Lunar Strain/Subterranean"-Scheibe der anderen großen Göteborg-Band kann man hier noch einmal in Nostalgie vor sich hinschwelgen und so ansatzweise die Entwicklung, welche diese Musikrichtung in den letzten zehn Jahren gemacht hat, nachvollziehen.
Die Qualitäten dieser Aufnahmen sind dabei überraschend gut, zwar nicht auf dem heute üblichen Standard, aber immerhin druckvoll genug, um auch heute noch kräftig Arsch zu treten - aber um den Sound geht es bei diesen beiden ja eigentlich gar nicht.
Kommen wir zu den anderen sieben Songs, die allesamt aus den Sessions zu den vergangenen drei Alben stammen und schon einen krassen Unterschied zum Demomaterial bieten. Zunächst fällt hier der Einsatz atmosphärischer Key-Sounds auf, dicht gefolgt von der bei weitem nicht so aggressiven, dafür aber noch melodischeren Herangehensweise der Band. Warum es sich hier allerdings um B-Seiten handelt, bleibt im Nachhinein unverständlich, da es wirklich alle Nummern mit den Kompositionen der letzten Alben aufnehmen können und nicht minder stark sind als das reguläre Material.
Besonders angetan haben es mir dabei das eingängige `Static´ ("Damage Done"-Sessions), das sehr melodische `In Sight´ ("Haven"-Sessions) sowie das langsame `No-One´, dem man aufgrund der tollen Cleanparts von Frontmann Mikael Stanne sofort anmerkt, dass dieser Song im Rahmen des "Projector"-Albums entstanden ist.
`Exposure´ hingegen ist ein flotter Melodic-Death-Song, den manche vielleicht schon von der limitierten Version von "Projector" kennen. Bleiben noch das balladeske und zunächst ungewöhnliche `Misery In Me´, das sphärische `Cornered´ und `The Poison Well´, die rein qualitativ keinesfalls abfallen und DARK TRANQUILLITY nur darin bestätigen, diese Nummern für das breite Publikum zugänglich zu machen.
Schluss ist jetzt aber noch nicht, denn quasi als Bonus enthält "In Retrospect And Denial" noch ein komplettes Livekonzert, das mit insgesamt 19 Kompositionen auch noch ziemlich üppig ausgefallen ist. Neu sind diese Aufnahmen jedoch nicht, da es sich hier lediglich um die Tonspur der "Live Damage"-DVD handelt, was aber eigentlich vollkommen egal ist, da hier ebenfalls vom Sound über die Darbietung bis zur Songauswahl alles stimmt und dies somit weitaus origineller ist als dem Ganzen eine stinknormale Best-Of-Scheibe anzuhängen, gerade weil die Gruppe hier quasi eine Best-Of-Show spielt.
"Value for money" lautet also das Fazit und das bezieht sich nicht nur auf die Quantität dieses Packages, welches übrigens zum Preis einer normalen CD in die Läden kommen wird, sondern vor allem auf den durchweg überzeugenden Inhalt von "In Retrospect And Denial", den man sich als Anhänger des melodischen Death Metal keinesfalls entgehen lassen darf - es sei denn, man will ein wichtiges Stück Szene-Geschichte einfach so übergehen...
Anspieltipps: Static, In Sight, No-One, Yesterworld, Trail Of Life Decayed
- Redakteur:
- Björn Backes