DARKNESS - XXIX
Mehr über Darkness
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Scare Records
- Release:
- 29.05.2015
- L.A.W.
- Death Squad
- Hate Is My Engine
- Burial At Sea
Vorfreude als schönste Freude
Wer weiß, was aus DARKNESS geworden wäre, wenn sich die Ruhrpott-Thrasher nach "Conclusion & Revival" nicht sang- und klanglos aufgelöst hätten. So stehen immerhin drei wirklich knackige 80er-Jahre-Thrash-Alben auf der Habenseite der Essener, die nun auch wieder unter dem Namen DARKNESS agieren. Die EURE ERBEN-Zeit ist also dahin und nachdem in den vergangenen Jahren die Mannschaft um Lacky und Arnd nur kleckerweise etwas von sich hören ließen, gibt es nun mit "XXIX" eine brandneue EP, die definitiv Lust auf Mehr macht. Neuer Sänger, neuer Bassist und neuer, zweiter Gitarrist, die düstere Thrash-Maschinerie hat die Arbeiten wieder aufgenommen.
Was ich an damaligen DARKNESS-Alben bewunderte und wofür ich die Band geschätzt habe, war der lupenreine, bodenständige Thrash Metal, der frei von irgendwelchen Experimenten und Trends geradlinig nach vorne preschte. Die Musik hat einfach Bock gemacht, Alben wie "Death Squad" und mein persönlicher Liebling "Defender Of Justice" waren Essener Roh-Stahlgut in ihrer Quintessenz, bei denen man es der Band vom jeweils ersten bis zum letzten Song anmerkte, dass sie Bock auf Thrash hatte.
Zwar wüten Mille, Tom, Schmier und Gerre immernoch in der ersten Reihe des Klassenzimmers und werden seit jeher von langjährigen Weggefährten unterstützt, doch nun kämpft auch DARKNESS wieder um einen Platz in der prominenten Reihe des deutschen Thrashs. Und "XXIX", das möge nun etwas plakativ klingen, thrasht so, als hätte sich die Dunkelheit nie aufgelöst. 'L.A.W.' und vor allem das wuchtige 'Hate Is My Engine' werden unbekümmert und kompromisslos aus den Boxen gedrescht. Neushouter Lee hat dabei ein ziemlich knackiges Gesangsorgan und gibt der vorliegenden EP genügend Würze, sodass auch die Klassiker 'Death Squad' und der Mid-Tempo-Kracher 'Burial At Sea' äußerst authentisch ins neue Jahrtausend transportiert werden. Die Truppe, das merkt man bereits an dem neuen Songduo, hat nichts an Durchschlagskraft und Aggressivität in all den Jahren verloren, das klingt schlicht und ergreifend nach DARKNESS.
Wem hier der Mund nach einem neuen Album nicht wässrig wird, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Wenn die Jungs dieses Feuer und diese Coolness auf gesamter Länge abrufen können, darf sich das Ruhrgebiet und die Thrash-Gemeinde in Deutschland auf das Comeback des Jahres gefasst machen. Also wartet nicht allzu lange, eure Fans haben Hunger!
- Redakteur:
- Marcel Rapp