DARKNESS, THE - Dreams On Toast
Mehr über Darkness, The
- Genre:
- Hard Rock / Hair Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Cooking Vinyl / Indigo
- Release:
- 28.03.2025
- Rock And Roll Party Cowboy
- I Hate Myself
- Hot On My Tail
- Mortal Dread
- Don't Need Sunshine
- The Longest Kiss
- The Battle For Gadget Land
- Cold Hearted Woman
- Walking Through Fire
- Weekend In Rome
Abwechlungsreich und gut gealtert.
Zu meinem Erstaunen sind viele Alben von THE DARKNESS bei uns nicht mal rezensiert worden. Mit "Dreams On Toast" erscheint das achte Album der Briten. Mit ihrem Debüt "Permission To Land" trafen sie vor über 20 Jahren offensichtlich einen Nerv. Der Nachfolger "One Way Ticket To Hell... And Back" war dann das vielleicht beste traditionelle britische Hard Rock Album seit den Achtzigern. Danach verlor sich die Band in internen Streitigkeiten, und wohl auch manche ungesunde Substanz schadete dem Miteinander. Ich habe kein Album seit "Hot Cakes" vor 13 Jahren gehört.
"Dreams On Toast" ist daher in vielerlei Hinsicht für mich wie eine Erstbeschäftigung, aber mit alten Bekannten. Was mich sofort positiv stimmt: Justin Hawkins hat weiter eine sehr schöne, faszinierende Stimme, packt auch manchmal noch die hohen Lagen aus, und das mit Erfolg. Die Gitarren wirken für mich grooviger als auf den ersten beiden Alben. Es gibt fraglos einen Sixties-Einfluss, der mir Freude bereitet - ich denke an THE BEACH BOYS, aber auch an THE SWEET und die RAMONES. Die großen Hair-Metal-Momente sind weg, reduziert wurde zudem der offensichtliche QUEEN-Einfluss des Zweitlings - wobei 'Hot On My Tail' sicher auch auf "A Night At The Opera" gepasst hätte, und die Single 'The Longest Kiss' ist dann doch sehr offensichtlich QUEEN-inspiriert. Insgesamt wirkt die Scheibe reifer, erwachsener als früher. Kein Wunder, sind die Musiker (außer dem später dazugestoßenen Schlagzeuger) in den Fünfzigern oder kurz davor. Die unbändige Frische des Frühwerks lässt sich wohl nicht wieder herstellen. Das geht aber ja auch anderen alternden Bands so. 'The Battle For Gadget Land' ist in den Strophen sogar leicht grungig, ohne dabei anstrengend modern zu klingen.
Insgesamt ist THE DARKNESS mit "Dreams On Toast" ein abwechslungsreiches, enorm vielseitiges Rock-Album gelungen, das Einflüsse von den Fünfzigern bis in die späten Achtziger verarbeitet, und neben Hard Rock, Prog Rock und Hair Metal auch offen ist für Einflüsse aus dem Pop und dem Country. Mir gefällt die Mischung. Auch wenn es sich sicher nicht um einen künftigen Meilenstein handelt, solten Fans des Frühwerks dem neuesten Werk eine Chance geben. THE DARKNESS ist heute eben auch zu einer der Classic-Rock-Bands geworden, deren neue Alben interessant für alternde Rocker wie mich sind. Früher waren sie von exakt diesen Bands inspiriert, heute gehören sie selbst dazu. Und das ist nichts Schlimmes.
Anspieltipps: Rock And Roll Party Cowboy, The Battle For Gadget Land, Walking Through Fire
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer