DARKTHRONE - Goatlord Original
Mehr über Darkthrone
- Genre:
- Black Death Metal
- Label:
- Peaceville
- Release:
- 10.02.2023
- Phantasm
- Hearses
- Possessed
- Below
- Blasphemer
- Rise
- Eclipse
- Wings
- Wolf
- A Blaze In The Northern Sky
- Trident
Mäh...
Wahrscheinlich ist die Historie dieser Veröffentlichung interessanter als die Musik per se. Dass die Herren Fenriz und Nocturno Culto schon immer zu den veröffentlichungswütendsten Gesellen ihrer zunächst Death'n'Doom- und späteren Black-Metal-Phase gelten, zeigen allein 20 Alben, die DARKTHRONE seit dem "Soulside Journey"-Debüt 1991 an den Mann brachte. Eigentlich sollte "Goatlord" als zweites Studioalbum veröffentlicht werden, doch nachdem die Songs hierfür fertig gestellt wurden, widmeten sich die Norweger vermehrt dem Schwarzmetall, was auf "A Blaze In The Northern Sky" sehr deutlich wird, und die "Goatlord"-Songs verschwanden zunächst in der Versenkung. Da lagen sie bis 1996, als DARKTHRONE den einstigen Instrumentalversionen einige Gesangspassagen dazugaben und der Ziegenherr doch veröffentlicht wurde.
Was macht die 2023er "Goatlord: Original"-Version neben diesem superben und sehenswerten Artwork also so besonders? Das vorliegende Original beinhaltet neben den reinen instrumentalen Tracks auch einige Proberaumgeräusche, die dem melodischeren Death-Doom-Gebräu im mittleren Tempo einen speziellen Underground-Charme verpasst. Und dass kein lupenrein perfekter Sound erwartet werden darf, liegt auch auf der Hand. So dürfen sich vor allem jene Fans auf einen authentischen Brückenschlag zwischen "Soulside Journey" und "A Blaze In The Northern Sky" mit Bootleg-Charakter und zahlreichen Querverweisen freuen, die mit dem Gesang auf dem 1996er Output nicht viel anfangen konnten. Ob allein dies allerdings einen Kauf rechtfertigt, sollte jeder DARKTHRONE-Anhänger und Black'n'Death-Romantiker für sich selbst entscheiden.
Vor allem nach "Eternal Hails…" und "Astral Fortress" ist dieser musikalisch arg rückwärtige Schritt nun doch nur etwas für Komplettisten, wenn der 1996er Output bereits im Schrank steht. Wenn ich DARKTHRONE und die letzten Alben, aber auch Frühwerke aus Fenriz' Fingern, auch mag und ein Faible für Mosaiksteinchen, die ein Puzzle vervollständigen, an den Tag lege, so bleibe ich doch lieber bei genannten Alben, obgleich 'Hearses', 'Blasphemer' und vor allem der 'Wings'/'Wolf'-Doppelpack ziemlich forsch und ob der Proberaum-Kulisse sehr authentisch das heimische Wohnzimmer malträtieren. Wer "Goatlord" bis dato also gar nicht kennt, darf gern zum vorliegenden Original greifen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp