DAWN OF PERCEPTION - The Perishing Silence
Mehr über Dawn Of Perception
- Genre:
- (Progressive) Death/Thrash Metal
- Release:
- 11.04.2008
- The Perishing Silence
- Wings Unleashed
- Requiem
- My Ghost Of Desolation
- Cast In Agony
- Halo Of Nails
Was müssen junge Metalbands heutzutage tun, um erfolgreich zu sein? Die Welt verbessern? Das Genre revolutionieren? Die Szene bereichern? Vielleicht von jedem ein bisschen, und DAWN OF PERCEPTION sind mit ihrer frischen EP "The Perishing Silence" schon mal auf einem guten Weg. Auf den ersten Blick bekommt man bei Bandfoto, Cover-Design und Bandname zwar einen kleinen Klischeeschreck, aber kaum dreht der Silberling im Player seine Kreise, belehren einen die Jungs kraftvoll eines Besseren. "The Perishing Silence" ist Thrash - und zwar so herzhaft in die Gegenwart transportierte Old School, dass KREATOR-Fans mit den Ohren schlackern sollten.
Nach atmosphärischem Kurzintro inklusive nostalgischem Plattenkratzen geht 'Wings Unleashed' unbeirrt vorwärts, mit genauso fetten wie melodiösen Riffs und einem saucoolen Vokalisten an Bord. Leichte Death-Versatzstücke beimischend überzeugen DAWN OF PERCEPTION durch Abwechslung im Arrangement, Kreativität beim Songwriting und erfrischende Kompromisslosigkeit. Die Krone des Ganzen ist, dass 'Wings Unleashed' schon beim ersten Durchlauf einen netten Ohrwurm platziert. Lobenswert, dass DAWN OF PERCEPTION ein gutes Händchen für unberechenbare Parts haben, die immer wieder für überraschtes Aufhorchen sorgen. Der in den Fortefortissimo Studios von André Hofmann kernig abgemischte und von Jacob Hansen gemasterte Sound tut da sein Übriges und passt ausgezeichnet zu den gerade mal fünf Stücken (Intro nicht eingerechnet).
Im Mittelteil nimmt die Begeisterung ein wenig ab - nicht weil die Songs schlechter wären, sondern weil der Startschuss mit 'Wings Unleashed' und der Rausschmeißer mit dem hitverdächtigen 'Halo Of Nails' so stark ausfallen, dass die drei Mittelglieder das Tempo einfach nicht mitgehen können. Ist nicht schlimm, alle Songs klopfen schwungvoll dieselbe Bresche ab und sind defintiv ordentliches Material. Aber speziell vor dem an alte IN FLAMES erinnernden 'Halo Of Nails' gehen sie alle in die Knie. Der Song ist ein episches Vollwertbrett: melodisches Geschrei und steinhartes Gitarrenbrett als führende Elemente und treibendes Drumming als Stützpfeiler. Von all den Non-Label-Scheiben der letzten Wochen haben DAWN OF PERCEPTION hier defintiv eines der Glanzstücke abgeliefert!
Die Welt verbessern will die Truppe aus Hildburghausen mit Sicherheit nicht. Das Genre wird auch "The Perishing Silence" nicht mehr neu erfinden. Aber die Szene breichert haben DAWN OF PERCEPTION mit diesem grundehrlichen Stück Thrash definitiv. Mankos sind lediglich der nicht durchgehende Spannungsbogen sowie die kurze Spieldauer. Also ran ans Reißbrett, mehr Songs auf den Tisch und her mit dem Album! Mein Ohr habt ihr!
Anspieltipps: Wings Unleashed, Halo Of Nails
- Redakteur:
- Dennis Hirth