DEA VELATA - Dea Velata
Mehr über Dea Velata
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- SAOL / The Orchard
- Release:
- 16.10.2024
- Phebevs Fvror
- Obitvs
- Amo
- Daemon
- Imber Aridvs
- Hiatvs
- Kore
- Vvltvs
- Imber
- Evanescens Vestalis
Entspannte Folklore mit leichten symphonischen Ausbrüchen.
Mit den eigentlichen Grenzen des symphonischen Metals brechen, das war sicherlich nicht die primäre Intention der Musikerinnen und Musiker von DEA VELATA, ist jedoch ein angenehmer Nebeneffekt, den die Truppe aus Madrid auf ihrem selbst betitelten Debüt erzielt. Die in lateinischer Sprache vorgetragenen Songs pendeln zwischen epischen, akustischen Folkvorträgen und dezent metallischen Midtempo-Monumenten, die allesamt von der feinen Stimme von Frontdame Angela Hicks getragen werden. Sie dürften sicherlich auch für die Mittelalterfraktion innerhalb der Stammleserschaft interessant sein, schließlich ist ein großer Teil von "Dea Velata" auf das ganz Wesentliche reduziert.
Eine klare stilsitische Einordnung ist daher auch nicht möglich, weil große Teile des Albums lediglich von akustischen Gitarren getragen werden und die Sängerin so weit im Vordergrund agiert, dass man hin und wieder auch von echten Arien sprechen kann. Doch in diesem Segment ist Hicks definitiv eine Ausnahmekönnerin, die ihre Hörerschaft zu dirigieren weiß. Die die kleinen Epen dieses Albums problemlos auf ihren Schultern tragen kann, aber auch in den etwas kraftstrotzenderen Momenten etwas entgegenzusetzen weiß. Etwa in getragenen Classic-Metal-Epen wie 'Phebvs Furor' und 'Imber Aridvs', die inmitten des minimalistischen instrumentalen Settings auch mal kurz ausbrechen und die Verbindung zur härteren Szene herstellen.
Im Kern ist "Dea Velata" jedoch ein reines Folk-Album, das mit seiner reduzierten Begleitmusik für einige entspannte Augenblicke sorgt, ohne dabei den Anspruch auf der Strecke zu lassen. Interessant wäre dennoch, zu hören, wie die Band sich schlagen würden, hätte man den vielen ruhigen Nummern ein paar elektrische Gitarren geschenkt und sie in eine andere Richtung gelenkt. Auch das scheint anhand der bestehenden Arrangements eine Alternative zu sein. Doch es sind eben auch nur spekulative Gedanken, die keinesfalls verdecken sollen, dass DEA VELATA auf ihrem aktuellen Weg ziemlich souverän und meist auch überzeugend unterwegs ist. Der Lauschangriff sei daher auch empfohlen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes