DEAD EYED CREEK - Out Of Phase
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/24
Mehr über Dead Eyed Creek
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Blood Blast
- Release:
- 17.01.2024
- Viscid Dreams
- Out Of Phase
- Set Me Free
- Circling
- Eyelids
- Down By The River
- Uninspired
- In Tongues
- Dissolve
- Bleeding The Rain
- With Broken Wings
Grunge? Ja, gibt es auch noch!
Man kann es eigentlich direkt auf den Punkt bringen: Bands wie DEAD EYED CREEK gibt es heutzutage kaum noch, weil der typische ALternative Rock der frühen 90er oftmals als Modeerscheinung zurückgelassen wird und die Originale entweder seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr aktiv sind, tragische Schicksale hinter sich haben oder lediglich noch ein Schatten ihrer selbst sind. Blickt man auf den geliebten und gleichzeitig auch gehassten Grunge, kann man die Palette derjenigen Combos, die in der vergangenen Dekade noch auf sich aufmerksam machen konnten, fast schon an einer Hand abzählen. Doch was bedeutet dies nun für diese Niederländer? Sind sie deswegen rückständig oder gar irrelevant? Oder darf man Alben wie "Out Of Phase" als Tribut an eine einst glorreiche Zeit verstehen, die ihre besten Jahre offenkundig schon lange hinter sich hat?
Wie man es am Ende dreht, ist eigentlich ziemlich egal, denn wenn DEAD EYED CREEK auf dem neuen Album eines deutlich klarstellt, dann ist es die Tatsache, dass manche Sounds schlicht und ergreifend zeitlos sind und auch definitiv bleiben werden. Die elf neuen Songs atmen das introvertierte Charisma der Layne Staley-Ära, bringen hin und wieder Grooves zutage, die sofort an die ersten SOUNDGARDEN-Platten erinnern, gehen aber auch ihrer eigenen Wege und mischen Melancholie, dicke Gitarren und den Geist eben jener Zeit zu einer tollen Melange, die auch 30 Jahre nach dem großen Hype noch wunderbar funktioniert. Das Quartett stellt sich dabei äußerst geschickt an. Nach einigen eindringlichen Riffs und eher zeitgemäßem Heavy Rock in den Anfangstakten, geht die Band immer weiter in der Zeit zurück, streut einzelne Experimente ein, übt sich gerne auch mal in verhaltenen Beiträgen, wahrt aber über die gesamte Strecke eine gewisse Intensität, die mit den ruhigen Tracks aus dem SILVERCHAIR-Katalog wunderbar in Einklang kommt.
Womöglich kann eine Platte wie "Out Of Phase" nicht ohne diese Vergleiche auskommen, vermutlich wird sich dies auch bei künftigen Releases nicht verändern, doch insgesamt kann es den Niederländern nur recht sein. Denn die Messlatte ist von Beginn an sehr hoch, entpuppt sich jedoch nicht als schwere Hürde, die die Herren nicht meistern könnten. Empfehlenswert!
Anspieltipps: Set Me Free, Uninspired, With Broken Wings
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes