DEAD FEATHERS - All Is Lost
Mehr über Dead Feathers
- Genre:
- Blues / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 23.08.2019
- At The Edge
- With Me
- Cordova
- Horse and Sands
- All Is Lost
- Darling Sights
- Smoking Gun
- Night Child
- Not Ours To Own
- Found Caravan
Wettergegerbte Cowboy-Gesichter und eine Superstimme!
Die Hitzewelle ist wohl vorbei, Fans von psychedelischem Doom mit großartigem weiblichem Gesang dürften aber beim DEAD FEATHERS-Debüt erneut Hitzewallungen bekommen. Kollege Freiesleben hat die erste, selbstbetitelte EP aus 2016 schon angepriesen (zum Review), und nach mehreren Spins von "All Is Lost" wird er wohl auch was die EP betrifft Recht haben. Mich verzaubert schon die hypnotisch wabernde Eröffnungsnummer 'At The Edge', die ganz klar herausstellt, wer hier der Star ist: Marissa Allen. Ich muß mich mehrfach ohrfeigen, aber es ändert sich nichts, diese Frau hat einfach eine ähnliche Stimme wie mein längst in der Versenkung verschwundener Allzeit-Liebling ROSE KEMP. Vor allem, wenn die Stimme in schrillere Höhen geht, kommt dieses ganz spezielle Kribbeln im Bauch auf, wow!
DEAD FEATHERS' Musik ist aber deutlich zugänglicher und fließender als die der Frau Kemp und ist einfach herrlich staubig klingender, dunkler Psyche-Rock, der mit BLUES PILLS - wie Kollege Mattes es für "Dead Feathers" geschrieben hat - nur noch marginal etwas zu tun hat. Was nicht heißt, dass der Blues hier keine Rolle spielt, 'Smoking Gun' ist gar eine Hymne für wettergegerbte Cowboy-Gesichter und atmet tonnenweise Wüstensand. Ihr seht also, DEAD FEATHERS hat jede Menge Vorzüge.
Was ich mir bisweilen noch wünschen würde, wäre etwas mehr Mut zu unorthodoxerem Songwriting, denn was man der Band aus Chicago sehr leicht vorwerfen könnte, wäre Mangel an Originalität. Leute, die ansonsten nicht so sehr auf diesen Stil stehen, werden sich wohl auch durch die DEAD FEATHERS nicht bekehren lassen. Ich jedoch sauge dies auf wie ein kühles Bier nach einer langen Bergwanderung und labe mich an Marissas Superstimme.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker