DEADLOCK - Earth.Revolt
Mehr über Deadlock
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Lifeforce/Soulfood
- Release:
- 28.06.2005
- Demonic (Tonus Diabolus)
- 10.000 Generations In Blood
- The Year Of The Crow
- Everlasting Pain
- Earth.Revolt
- More Tragedies To Come
- Awakened By Sirens
- Kingdom Of The Dead
- May Angels Come
- Harmonic
Das vor knapp drei Jahren erschienene Album "The Arrival" war rein musikalisch eines der abwechslungsreichsten Alben, die ich in den extremen Genres in den letzten Jahren gehört habe. Einige nannten den Stil 'Straight Edge Blackmetalcore', was immer noch ziemlich passend ist. Immerhin spielten fünf Veganer Metalcore mit deutlichen Einschüben – vor allem beim Gesang – aus dem Black und Death Metal. Selbst gothische Einschübe in Form von klarem, weiblichem Gesang und süßen Keyboardeinschüben konnte man bewundern.
Ging mir anno 2002 der Gesang von Johannes Prem noch ziemlich auf den Nerv, so kann ich heuer "Earth.Revolt" locker durchhören, was vor allem daran liegen mag, dass Johannes sich eher in Death-Metal-Gefilden befindet, als sich in psychopatischen Kreischorgien zu ergehen. Hört dazu mal den Titeltrack oder 'More Tragedies To Come', wo mich der Gesang gar entfernt an Chuck Schuldiner erinnert.
Doch nicht nur der Gesang überzeugt. Auch die Gitarrenarbeit von Neuzugang Gert Rymen und Sebastian Reichl ist aller Ehren wert. Da gibt es mal melodische Gitarrenduelle, dann knackige Riffs und gut inszenierte Breaks zu hören, die dabei auch noch mit diabolischer Gewalt durch die Boxen gefeuert kommen. Unterstützt werden sie dabei von dem sicher stehenden Rhythmusfundament um Tobias Graf (dr.) und Thomas Huschke (b.), die mit gehörig Drive den Laden zusammenhalten. Die i-Tüpfelchen sind jedoch die selten aber nachhaltig eingesetzten Tastenklänge und das glasklare Goldkehlchen von Gastmusikerin Sabine Weniger.
Die eigentliche Stärke von DEADLOCK ist allerdings, dass das Quintett es schafft, Alben aufzunehmen, die über die komplette Spielzeit spannend und intensiv klingen. Die Songs klingen wie Frau Merkel in Zukunft Politik machen möchte: Wie aus einem Guss. Und das, obwohl das achtminütige '10.000 Generations In Blood' oder das gar elfminütige 'May Angels Come' alles andere als leichte Kost sind und man den gefesselten Hörer zwischen Hochgeschwindigkeitsriffs, zarten Engelsstimmen und düsteratmosphärischen Keys kaum eine Sekunde zum Luftholen lässt. Im Gegensatz dazu stehen fast schon eingängige Nummern wie das zwischen wütenden Vocals von Johannes und der schönen, klaren Stimme von Sabine pendelnde 'Awakened By Sirens' oder der todesmetallische Stampfer 'Kingdom Of The Dead'.
Ganz klar, wer sich eine äußerst abwechslungsreiche Melange aus Death und Black Metal mit einigen Elementen aus Gothic und Hardcore vorstellen kann und sich im besten Fall auch noch für das textliche Konzept der Straight-Edge-Band - im Groben das (Miss-)Verhältnis zwischen Mensch und Natur – interessiert, sollte hier unbedingt reinhören. Es lohnt sich!
Anspieltipps: 10.000 Generations In Blood, Awakened By Sirens, May Angels Come
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk