DEATH ANGEL - Humanicide
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2019
Mehr über Death Angel
- Genre:
- Bay Area Thrash Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 31.05.2019
- Humanicide
- Divine Defector
- Aggressor
- I Came For Blood
- Immortal Behated
- Alive and Screaming
- The Pack
- Ghost Of Me
- Revelation Song
- Of Rats And Men
Ich bin unwürdig, ich bin Staub!
Wie Wayne und Garth es vor Herrn ALICE COOPER waren, bin ich es vor "Humanicide".
Mein erster Gedanke: Was für ein unverschämt geiles Artwork! Auch wenn ich das "The Bay Calls For Blood – Live In San Francisco"- sowie vor etwas längerer Zeit auch das "The Ultra-Violence"-Cover schon richtig genial fand, hat sich DEATH ANGEL anno 2019 zumindest optisch selbst übertroffen und das mit Abstand beste Artwork in der jahrelangen Historie auf Papier gebracht. Was soll ich sagen? Das Auge isst schließlich mit.
Mein zweiter Gedanke: Was ist der Titeltrack für ein hundsgemein toller Opener für dieses Album geworden! 'Humanicide' war schon etwas länger verfügbar und thrasht in bester 'Thrown To The Wolves'- und 'Lord Of Hate'-Manier nach hochmelodischem, eher ruhigen Intro rotzfrech und munter drauf los. Headbanger aufgepasst, denn dieses Eröffnungsstück wird eure Nackenmuskeln zerstören und jede Bühne dieser Welt in Schutt und Asche legen.
Sammeln wir uns erst einmal, bevor wir die weiteren Gedanken zu Protokoll bringen. DEATH ANGEL steht für Bay Area, Thrash Metal und mitreißende sowie schweißtreibende Live-Shows par excellence. Selbst Genre-Fremde werden unweigerlich von dieser puren Energie und jedem einzelnen Schweißtropfen, den Fronter Mark und Gitarrero Rob auf der Bühne lassen, mitgerissen und schaffen es auch immer wieder, dieses Ungezügelte mit ins Studio zu nehmen und hochwertige Qualität an den Mann zu bringen. Und dass sich Damien am Bass sowie Beard-Will an der Schießbude längst integriert haben, war spätestens auf der "The Dream Calls For Blood"-Platte zu merken. DEATH ANGEL war, ist und bleibt eine felsenfeste und hochverlässliche Größe, wenn es darum geht, die Werte des Bay Area Thrash Metals in ihrer lupenreinen Form zu präsentieren. Wer die durch und durch sympathischen Burschen schon einmal live gesehen hat, weiß, wovon ich rede.
Kommen wir zurück zur neuen, nunmehr neunten Scheibe des US-Todesengels aus Kalifornien. Dank sauberer, aber dennoch schön erdiger und homogener Produktion ballern die zehn neuen Stücke wie Bolle. 'Divine Defector' schraubt das Energielevel nochmals nach oben und 'Aggressor' beginnt überraschenderweise hochmelodisch, bevor jedoch die Abrissbirne wieder zuschlägt und zum Mitgrölen verleitet. Generell sorgt Herr Osegueda mit seinen Screams und Vocals für unheimlich viel Tiefgang in den instrumental eh schon bockstarken Stücken. Hört euch nur das etwas punkige 'I Came For Blood', den 'Alive & Screaming'-Faustschlag oder den knackigen 'Of Rats And Men'-Abschluss an.
Und wer auf faustdicke Überraschungen steht, dürfte seine helle bzw. düstere Freude haben mit dem bedrohlichen 'Immortal Behated' samt fuckin' Piano-Abschluss (!), der 'Revelation Song'-Hymne sowie dem 'The Pack'-Kriegsmarsch, an dem man sich partout nicht satthören kann. Generell kann man sich am neunten DEATH ANGEL-Hammer einfach nicht überfressen, da man stets aufs Neueste mit schlicht und ergreifend geilen Passagen, Gangshouts, Riffs und Doublebass-Attacken konfrontiert wird. Hiermit wird die bisher eh schon vor Klasse nur so glänzende Diskographie in den Schatten stellt. Ohja, meine verehrten Freunde, "Humanicide" ist das bisher beste DEATH ANGEL-Album.
Diese größtenteils unfassbar aggressive, aber dennoch bekömmliche, vielseitige und immens spielfreudige Platte zeigt uns eine Band, die seit vielen Jahren in schöner Regelmäßigkeit im Jungbrunnen plantscht und Alben aus dem Ärmel schüttelt, die vollkommen zurecht nur die besten Kritiken einheimst. Davon schneidet sich auch "Humanicide" eine deftige Scheibe ab, garniert das mit einer fast schon unverschämt hohen Qualität und kratzt genau deshalb vehement am Treppchen der Top-Alben für 2019. Einen Platz in den Top-10 hat DEATH ANGEL mit dieser Machtdemonstration auf jeden Fall sicher, komme da was noch wolle. Thrash Metal at it's fuckin' best! Hell yeah!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp