DEATH DEALER - Hallowed Ground
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2015
Mehr über Death Dealer
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sweden Music Group (Soulfood)
- Release:
- 02.10.2015
- Gunslinger
- Break The Silence
- Plan Of Attack
- Seance
- Llega El Diablo
- The Way Of The Gun
- K.I.L.L.
- I Am The Revolution
- Total Devastation
- The Anthem
- Corruption Of Blood
- Skull And Cross Bones
- U 666
Sean, schalte mal einen Gang zurück...
Schon mit dem Vorgänger "War Master" konnte die neue Allstar-Truppe um den ehemaligen MANOWAR-Klampfer Ross The Boss auftrumpfen und in Sachen US Power Metal mit dicken Eiern, tollen Hymnen und jeder Menge Kraft überzeugen. Nun steht mit "Hallowed Ground" der Nachfolger in den Startlöchern, der zumindest musikalisch dem zwei Jahre alten Kriegsherrn definitiv das Wasser reichen kann. Die Songs machen Spaß und dürften ein Freudesfest für Anhänger US-amerikanischer Metal-Klänge sein. Und trotzdem ist ein Durchmarsch vom famosen Opener 'Gunslinger' bis zum abschließenden 'U-666' kaum möglich. Und dafür gibt es leider zwei gute Gründe. Zum einen wird der Hörer mit üppigen 13 Stücken bei einer Gesamtspielzeit von knapp einer Stunde doch sehr auf die Probe gestellt. Natürlich bekommt er für sein Geld hier sehr viel geboten, doch für das Hörvergnügen hätten es zwei, drei Stücke weniger auch getan. Doch darüber könnte man locker hinwegsehen, wenn der zweite Grund nicht den Eindruck derart nach unten ziehen würde.
Um eines vorweg zu nehmen: Ich bin ein großer Sean-Peck-Fan! Bei CAGE liefert der Sänger seit Jahren eine eindruckvsolle Leistung ab und zusammen mit Stu Marshall, der zusammen mit Friedman auch auf "Hallowed Ground" die Klampfe bedient, sang er bei EMPIRES OF EDEN stellenweise alles in Grund und Boden. Doch auf dem vorliegenden Album wirkt "The Hell Destroyer"-CAGE einfach zu präsent. Versteht mich nicht falsch, für DEATH DEALER ist Sean der richtige Mann, gibt den Songs, wie dem wuchtigen 'Plan Of Attack', 'The Way Of The Gun' oder dem Live-Monster 'K.I.L.L.' genügend Dampf, doch man könnte den Eindruck gewinnen, als ob er keine Sekunde der 58-minütigen Spielzeit unversucht lässt, sich in die erste Reihe zu drängeln. So gleicht es fast schon einer akustischen Wohltat, wenn Marshall, The Boss oder stellenweise auch Drummer Bolognese zum Kurzzeit-Solo ansetzen oder das 'Llega El Diablo'-Instrumental ertönt und Peck dadurch für wenige Augenblicke mal im Hintergrund verschwindet.
Kann ein per se vollends überzeugender Sänger ein Album durch seine Omnipräsenz eigentlich in der Gesamtleistung schmälern? Ja, kann er leider und so sehr es mir auch in meiner US-Metal-verliebten Seele schmerzt, doch weniger wäre hier, sowohl in der Gesamtanzahl der Songs als auch in den Peck'schen Passagen, deutlich mehr gewesen. Fans des Auf-die-Fresse-US-Metals kommen in Anbetracht der Hymnen-Dichte und riffigen Vielfalt trotzdem auf ihre Kosten. Denn im späteren Verlauf, insbesondere bei 'Total Devastation' und 'The Anthem', kann man auch die Omnipräsenz Pecks ein wenig ausblenden und sich auf den brutalen Mix aus präzisem Thrash, hymnischen Power Metal und klassischem Stahlgut gänzlich einlassen. Dass die fünf Jungs nämlich metallische Klänge mit der Muttermilch aufgesogen haben, versteht sich von sich und dürfte nicht erst seit DEATH DEALER bekannt sein.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp