DEATH SS - Rock'n'Roll Armageddon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2019
Mehr über Death SS
- Genre:
- Industrial / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 12.07.2019
- Black Soul
- Rock'n'Roll Armageddon
- Hellish Knights
- Slaughterhouse
- Creature Of The Night
- Madness Of Love
- Promised Land
- Zombie Massacre (2018)
- The 4th Reich
- Witches' Dance (2018)
- Your Life Is Now
- The Glory Of The Hawk (2018)
- Forever
DEATH SS spielt DEATH SS
Ich bin ein Fan von DEATH SS, seit ich vor vielen Jahren bei einem Freund in Italien zum ersten Mal "Heavy Demons" hörte und mich dann mit dem gesamten Schaffen der Kultband (Hier trifft die Bezeichnung wirklich zu) vertraut machte. Das muss ich hier zunächst einmal loswerden, denn wer kein Fan von Steve Sylvesters Schaffen ist, der wird vermutlich nicht verstehen, warum unter diesem Text eine so hohe Note steht. Denn der DEATH SS-Sound hat sich seit Bandgründung in den späten 70ern immer wieder stark verändert, wirklich zugänglich ist er aber mit wenigen Ausnahmen nie gewesen. Zu krächzig ist Steves Gesang, zu einfach sind viele der Melodien, zu grobschlächtig der Einsatz von Industrial-Elementen in den neuen Alben, zu zäh die Riffs auf den frühen Alben und doch, irgendwie entwickeln alle Alben der Italiener immer diese ganz spezielle Atmosphäre, in der ich mich sofort zu Hause fühle.
Das ist auch auf "Rock'n'Roll Armageddon", dem neuesten Streich der Truppe nicht anders. Wobei neuester Streich natürlich auch übertrieben ist, denn das Album erschien bereits im letzten Jahr in einer Kleinstauflage, von der vermutlich nur die wirklichen Die-Hard-Fans etwas mitbekamen. Aber ja, ich kenne die Musik so schon einige Monate länger, freue mich aber sehr, dass dieses Album nun hoffentlich doch noch die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Denn auf "Rock'n'Roll Armageddon" finden sich eine ganze Reihe Songs, die man nach mehrfachem Hören nicht mehr so leicht aus dem Kopf bekommt und vielleicht finden ja so noch ein paar Leute zu dieser völlig eigenwilligen, faszinierenden Band.
Um Nichteingeweihten einmal kurz zu erklären, was sie erwartet: Stellt euch eine Mischung aus recht einfach gestricktem Heavy Metal mit rauem Gesang und elektronischen, an eher softeren Industrial erinnernden Elementen vor, hier und da mit einem leichten Gothic-Überzug abgerundet. Das gibt es dann in eher metallisch als 'Hellish Knights', in eher industriell als 'Slaughterhouse' oder in eher gotisch als 'Creature Of The Night' zu hören und irgendwo zwischen diesen Polen bewegt sich auch der Rest der Scheibe. Dabei fällt kein Song so richtig ab, die drei genannten Songs sowie das recht aggressive 'Promised Land' stellen jedoch die Höhepunkte der Scheibe dar.
Um es nochmal abschließend zusammenzufassen: Das hier ist sicher nicht das stärkste Album von DEATH SS, aber ein wirklich gutes, was aber vermutlich nur Fans von Steve Sylvester und Kollegen so hören werden. Wer von den Italienern schon immer fasziniert war, kommt somit an "Rock'n'Roll Armageddon" nicht vorbei und wer die Band bisher noch nicht als belanglos abgeschrieben hat oder einfach gar nicht kennt, sollte unbedingt einmal hineinhören, denn das hier ist nach wie vor eine völlig eigenständige, eigenwillige Band, die man wenigstens einmal gehört haben sollte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst