DEATH THE LEVELLER - II
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2020
Mehr über Death The Leveller
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 13.03.2020
- The Hunt Eternal
- The Golden Bough
- So They May Face The Rising Sun
- The Crossing
Vor dem Doom sind wir alle gleich
DEATH THE LEVELLER kommt aus Irland und spielt Doom, wenn man nun noch bedenkt, dass es sich hier größtenteils um ehemalige Musiker von MAEL MÓRDHA (RIP) handelt, dürften die Assoziationsketten gen PRIMORDIAL und Alans Doomprojekt DREAD SOVEREIGN oder auch die anderen Landsmänner und -Frauen von DARKEST ERA quasi von selbst sprießen. Und ja, man kann dem schlicht "II" betitelten Debütalbum (Es gab bereits eine selbxstbetitelte EP) direkt anhören, dass es von jener grünen Insel kommt. Dennoch hat DEATH THE LEVELLER eine ganz eigene Nische in dem Spannungsfeld zwischen allen oben genannten Bands gefunden und "II" macht sich dort mit einer Qualität breit, die die Iren im Doom direkt in die Champions League hievt.
Vier Songs finden sich auf der Trackliste, im Doom ist das natürlich nichts ungewöhnliches und so kommt das Album dann auch auf knapp 40 Minuten Spielzeit, die recht gleichmäßig auf das Quartett an traurigen Liedern verteilt sind.
Und jetzt kommen wir zur großen Schwierigkeit, denn diese vier Stücke fließen so sehr ineinander, dass es schwer wird, hier Höhepunkte herauszupicken. Geboten wird ausladender, epischer Doom mit eher weichen Gitarren, die herrliche Melodien zaubern, über denen dann Sänger Denis Dowling ausdrucksstark leiden kann. Im zwölfminütigen 'The Golden Bough' gibt es ein paar treibende Passagen, ansonsten herrscht aber ein Grundtempo, dass man etwa auch auf dem tollen GRIFTEGARD-Debüt vorfindet, eine weitere Referenzband, die man hier hin und wieder heraushört.
Eingefangen ist das ganze in einem sehr transparenten Sound, bei dem man jeden Anschlag, jedes Instrumentes immer hört, zugleich rau und roh und eben dennoch glasklar. Das Album entwickelt über seine Spielzeit einen Sog, dem ich mich schwer entziehen kann und auch wenn es hier keine Hits und auf eingängige Refrains komponierte Stücke wie bei vielen Doomkollegen der letzten Jahre gibt, so packt doch jeder Song auf seine Weise und bleibt im Gedächtnis.
"II" ist ein langer gewundener Fluss von Verzweiflung, Stoizismus und Schönheit, man kann sich wunderbar treiben lassen, doch es lauern finstere Strudel, in die man hinabgezogen wird, ehe man's sich versieht, eben ein herausragendes Doomalbum, an dem sich die Konkurrenz dieses Jahr wird messen müssen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst